Die Ampel hatte sich vorgenommen, klimapolitisch fragwürdige Steuervorteile abzubauen. Geschehen ist bislang wenig, obwohl massiv gespart werden muss. Wo findet sich am meisten Streichpotenzial?

  • @nexusband
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    -21 year ago

    Ich habe den Begriff gesucht. Danach war ich auf einer refuels.de, einer Projektwebseite des KIT. Und dort habe ich mich dann zu einer Präsentation durchgeklickt (weil die Hauptseite schon mal nur das Wort “regenerativ” hergab und sonst nicht viel), wo die Bestandteile von deren Dieselersatz gelistet waren. Wenn du reines HVO meinst, solltest du das schreiben und nicht den Marketingbegriff des KIT nutzen.

    Weil? Re-Fuels wird von Neste MY (der größte Hersteller von HVO und den Begleitprodukten) synonym für HVO genutzt. Kann mit dem Argument nix anfangen.

    Aber selbst bei reinem HVO ist schon mal die verfügbare Menge ist extrem abhängig davon, wieviel frittiert wird. Und davon, ob es vielleicht auch andere konkurrierende Recyclingprozesse gibt, die sinnvoller als stumpfes Verbrennen sind. Als Produkt für den Übergang bis zur Elektrisierung ist das sicher ok. Man kann das aber nicht unendlich skalieren, denn irgendwann recycelt auch die letzte Frittenbude ihr Öl als HVO. Und selbst mit der dann anfallenden Menge kann man wahrscheinlich nur einen einstelligen Marktanteil des Diesels ersetzen. Die Gefahr, dass man dann anfängt, den Zyklus brauchbaren Frittierfetts zu verkürzen und dadurch die Nachfrage zu erhöhen oder Raps/Sonnenblumen/Ölpalmen speziell für HVO anzubauen sehe ich als relativ groß an – dann ist es mit der Klimaneutralität jedenfalls hin, schon weil man dann CO2-Senken wie Wälder/Sümpfe/Wiesen in Acker umwandeln muss. Auch dass Verbrennungsprozesse eben per se laut und per se schlecht für die Lunge sind, sollte eigentlich eine Indikation sein, dass das nicht die Zukunft ist.

    Nein, weil es nicht nur vom Frittieren abhängig ist. Zellulose-Abfälle (bzw. die Abfälle aus der Produktion derer), Plastikabfall (Klassisches recycling von Plastik ist extrem Energie aufwendig) und Fischreste sind so viel vorhanden, dass Neste davon ausgeht bis 2040 1000 Megatonnen Produktionsvolumen zu haben. Aktuell sind es 7 Millionen Tonnen, 2025 sollen es 30 Millionen Tonnen sein. Der E-Auto Anteil wird weiter steigen und wir haben in Europa einen Verbrauch von ca. 150 Millionen Tonnen pro Jahr - aktuell. https://www.qcintel.com/article/global-hvo-production-to-quadruple-by-2025-greenea-1234.html Ich erwähne da in dem Zug auch gern Boyan Slat und “The Ocean Cleanup”.

    Ein Ziel von Neste ist auch, dass dafür zukünftig Algen benutzt werden. Das hat mehrere Vorteile, weil Algen im großen Stil angebaut auch die Meere entsäuern, man muss nur drauf achten beim “Abwasser” wieder genug Sauerstoff rein zu bringen. Dafür werden weder Ackerflächen gebraucht, noch steht das in Konkurrenz zum Nahrungsanbau. HVO Diesel darf davon abgesehen keine direkten Pflanzenöle enthalten.

    Falls du “weniger Autos” als Wahnsinn empfindest: Persönlich muss ich nur zum Fenster herausschauen, um 20 Autos zu sehen, die hier eine halbe Spur einer ansonsten anständig breiten Straße zuparken. In meiner Kindheit (90er) war es hier noch nicht so schlimm, dass andauernd der Bus anhalten musste, weil geparkte Autos in die Spur reinragten und Gegenverkehr kam. Das empfinde ich als Wahnsinn. Autos skalieren einfach nicht und erhöhen falsch eingesetzt die Kosten für uns alle.

    Das ist ein Stadtproblem und interessiert mich ehrlich gesagt nicht. Wenn ich aber danach gefragt werden, bin ich dafür alle Autos aus Städten zu verbannen…also nein, den “Wahnsinn” meine ich nicht.