Er reiste nun nach Rom (1863), das mächtig auf ihn einwirkte. Eine kleine Stelle aus der Beschreibung dieses Aufenthalts setze ich hierher: Bei Gelegenheit des Besuches der Kirche Santa Maria degli Angeli sah er die Statue des heiligen Bruno. Er ist entzückt: »das weiss ich ganz bestimmt«, bemerkt er, »lebten wir noch im Mittelalter, so würde ich ein Karthäusermönch werden. – Die Statue ist die verkörperte Heiligkeit, der verkörperte Herzensfriede, das verkörperte Heimweh nach einer besseren Welt. – Das Christentum ist die reinste Offenbarung Gottes durch das menschliche Herz; die reinste Offenbarung durch den Geist muss noch kommen.«
Aus dem Leben Philipp Mainländers (Fritz Sommerlad)
This passage is also quoted in the excellent Mainländer biography by Guido Rademacher: Der Zerfall der Welt. Philipp Mainländer – Kurz gelebt und lange vergessen. Vita und Werk eines Optimisten. London: Turnshare Ltd. 2008, p. 58.
A considerably remarkable point of view coming from one of world’s most profound atheists.