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    461 year ago

    So habe eine laufende Petition der geringverdienenden Eltern, den Elterngeld-Mindestsatz von 300 Euro anzuheben, weit weniger Unterschriften gesammelt. Dabei lebten derzeit etwa drei Millionen Kinder in Armut.

    Das verstehe ich auch nicht warum fühlt sich jeder plötzlich betroffen wenn es um reiche geht während auf die untersten geschissen wird?

    • AggressivelyPassive
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      361 year ago

      Theorie von Holger Klein: Diejenigen, die den öffentlichen Diskurs bestimmen (Chefredakteure, etc.) sind genau diejenigen, die in diese Kategorie fallen.

      Und da ein erheblicher Teil der Menschen nur Überschriften überfliegt, verfangen reißerische Headlines.

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      181 year ago

      Es geht hier um (sehr)gutverdiener. Reich wird man durch Erben nicht durch Einkommen.

      Und die Gutverdienden haben halt trotz ihrer geringen Anzahl viel viel mehr Reichweite als die ganzen Geringverdiener.

      • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺
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        -11 year ago

        Naja, wer 150k zu versteuerndes Haushaltseinkommen hat, also nachdem schon SV Beiträge raus sind, landet bei 100k netto im Jahr. Damit ist es locker möglich 50.000 im Jahr anzusparen. Bei 5% Zinsen hat man so nach 25 Jahren 2,5 Mio € auf der hohen Kante. Das würde ich schon als reich bezeichnen.

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          1 year ago

          wer 150k zu versteuerndes Haushaltseinkommen hat, also nachdem schon SV Beiträge raus sind, landet bei 100k netto im Jahr. Damit ist es locker möglich 50.000 im Jahr anzusparen.

          Zeig mir ein Paar, dass das tatsächlich schafft. Traumschiffe und Strawmen zu bauen ist einfach.

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      131 year ago

      Willkommen im Club. Du beginnst langsam zu verstehen, wer in userem Land den Diskurs bestimmt und wie viele Leute tatsächliche keine eigene Meinung haben, sondern sich erst von den entsprechenden Medien ihre Meinung erzählen lassen müssen (die dann aber natürlich vehement vertreten wird, zumindest bis zum nächsten Medien-Update).

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      61 year ago

      Ich glaube, dass hat viel damit zu tun, dass sich weder jemand wirklich arm noch wirklich reich nennen will. Und vermutlich auch viel mit persönlicher relativer Wahrnehmung, ich bin z.b. definitiv nicht arm, mein Einkommen ist aber aus diversen Gründen deutlich geringer, als das der Leute mit denen ich studiert habe, die einen großen Teil meiner sozialen Blase ausmachen.

      Würde ich mehr mit Handwerksgesellen oder Krankenpflegern abhängen käm ich mir wohl reicher vor und verglichen mit Leuten die den Mindestlohn kriegen, nicht Vollzeit oder eventuell gar nicht arbeiten schwimm ich grade zu im Geld. Vielen ist glaube ich nicht klar wie groß Gehaltsunterschiede in DE sind. Bei diesen 150 000 zu versteuerndem einkommen reden wir von einem Gehalt, das 5% der Arbeiter oder so beziehen.

      Und ja, das diese Förderung weg fällt wird vor allem für einige Frauen richtig kacke sein, weil es für sie bedeuten wird, dass es einfach zu viel finanziellen Sinn macht, wenn ihr Partner Vollzeit weiter arbeitet und sie für das Kind karrieretechnisch kürzer treten, aber es ist die am wenigsten schlechte Lösung mit dem gekürzten Mitteln umzugehen, die das Familienministerium wählen konnte.

      Unterstützung für Eltern am unteren ende der Einkommensverteilung ist aber weiterhin lächerlich gering und wird so wenigstens nicht noch weniger.

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        11 year ago

        Wobei auch der Lebensstandard gefühlt zwischen mittlerem Einkommen und (sehr) gutem Einkommen nicht mehr so stark ansteigt. Statt Miete zahlst du ein Haus ab, statt Billigprodukte im Supermarkt kaufst du Markenprodukte, statt Bahn oder einem Auto hast du zwei Autos, statt ins deutsche Ferienhaus fliegst du ins Hotel im Ausland, monatlich geht Geld auf den Sparplan. Das sind alles Punkte, die recht teuer sind, bei denen man sich aber nicht zwingend viel reicher fühlt. Quasi viel Geld für wenig Zuwachs an Lebensqualität.

        • Das widerspricht etwas der ökonomischen Logik. Der Nutzenzuwachs müsste relativ ähnlich bleiben, weil man sonst nicht das doppelte für ein Markenprodukt ausgibt.

          Das sich Leute, die zwei Autos haben, und Urlaub im schicken Hotel in Übersee machen sich nicht viel reicher fühlen ist eher ein Problem mit deren Wahrnehmung.

          Der Lebensstandard steigt faktisch ja sehr deutlich an, und viele Probleme gibt es einfach nicht. Es gibt ein sehr gutes Dokuinterview Master of the Universe, mit einem Ex-Bänker.
          In einer Stelle sagt er, dass die Lebensrealität soweit auseinandergeht, dass man sich von seinen Mittelschichtfreunden entfremdet, weil die beim Abendessen erzählen, wie sie geschickt über Tui für 300€ weniger gebucht haben, und einen das einfach nicht tangiert. Der Mann wird sicherlich noch etwas mehr Geld verdient haben, aber wer jeden Monat 8.500 € Netto auf dem Konto hat lebt in einer anderen Welt, als wer nur 5.000 € im Monat (zwei Medianeinkommen) hat.

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            11 year ago

            Ich hatte wohl mit zu vielen Leuten zu tun, die ordentlich verdienen, sich aber trotzdem ständig darüber aufregen, dass das Geld nicht reicht. Ich selbst verdiene auch gut, habe aber meinen Lebensstandard nicht wahnsinnig von meiner Studienzeit erhöht. Danke für die Perspektive Ü

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      51 year ago

      Weil, und das ist meine Meinung, dass gerne nach unten getreten wird. Und manche denken, man kann ja noch reich werden.

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      1 year ago

      Das verstehe ich auch nicht warum fühlt sich jeder plötzlich betroffen wenn es um reiche geht während auf die untersten geschissen wird?

      Das Land ist bis zum Rand voll mit Menschen wie Diederich Heßling.

      Nach oben buckeln, nach unten treten – das ist die Lebensdevise des „Untertans“ Diederich Heßling. Aus ihm wäre ein perfekter Nazi geworden.

      Heinrich Manns Roman „Der Untertan“: Nach oben buckeln, nach unten treten | Deutschlandfunk Kultur

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        1 year ago

        Oder diese Leute sitzen nur vermehrt an den richtigen Stellen, um den Diskurs zu bestimmen, weil sich dieses Verhalten in dem Bereich nunmal karrieretechnisch ausgezahlt hat.

    • @TheGod
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      1 year ago

      Die verringerte Obergrenze wird beim Mittelstand schon relevant, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten und sie Reisekosten(beruflich) und co anrechnen müssen. Die Obergrenze ist tatsächlich etwas gering bemessen, wenn man diesen Hintergrund weiß.

      Wäre es nur brutto von einer Person oder vllt noch Brutto von 2 Personen, aber ohne weitere Posten wie oben beschrieben, dann wäre es weniger kontrovers.

      • @[email protected]
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        41 year ago

        Menschen die so viel verdienen das es relevant wird, haben die 25k innerhalb von 3 Monaten verdient. Bei 30% realistischere Sparquote bei so einem verdienst haben die Leute während der Schwangerschaft so viel angespart während die meisten anderen nichts sparen können. Zur Erinnerung 40% der deutschen haben keine nennenswerten Ersparnisse.

        • @TheGod
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          1 year ago

          Ich glaub du verwechselt Brutto und netto.

          Es gibt auch ein riesen unterschied ob man Arme Menschen, mittelschicht und Oberschicht aussperren möchte. Wenn du Mittelschicht auch rausnehmen möchtest, weil arme Menschen offensichtlich ärmer sind, dann ist es halt deine Einstellung. Die meisten deutschen denken nicht dass mittelschicht zur Oberschicht gehören.

        • @TheGod
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          21 year ago

          Frag das Finanzamt und die Buchhaltung warum sie das so machen.

          Leute die regelmäßig für Arbeit reisen müssen haben auf Gehaltsabrechnungen und Jahreseinkommensbescheide deutlich höhere Brutto wenn sie viel gereist sind und der Arbeitgeber dir die Kosten erstattet. Du hast also nicht extra verdient, aber du hast nominell höheres Brutto. Mein Brutto variiert monatlich und jährlich wegen den Reisekosten, obwohl mein Gehalt gleich bleibt