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    fedilink
    Deutsch
    74 months ago

    Für einen selbst gewählten Zeitraum (also mit einem absehbaren Ende des Bürgergeldbezuges), ohne weitere materielle Einschränkungen, reicht das Bürgergeld natürlich.

    Interessant wäre es doch geworden, wenn diese Familie für ein solches Experiment in eine Test-Umgebung umgezogen wäre, und zwar weitgehend ohne Zugriff auf Resourcen aus dem “alten Leben”:

    Einfach mal auf eine für diese Familie nicht absehbare Zeit in einer Wohnung in einer nicht so attraktiven Gegend wohnen müssen, bei der man nicht in der Hand hat, wie die Heiz-/Energie-/Nebenkosten ausfallen werden, und am besten noch eine schöne Nachzahlung miterleben lassen.

    Nach und nach müssten sie sich dann von jeglichen Annehmlichkeiten verabschieden, z.B. den Internetanschluss. Die dreißig Euro werden dann zum Überleben verwendet werden müssen.

    Oder wenn einem das Fahrrad geklaut/ beschädigt wird. Die Reparatur entspräche dann dem Besuch des Hofladens. Ein Auto ist nämlich nicht vorgesehen - und falls doch, dann würde eines zur Verfügung gestellt, mit ordentlichem Wartungsstau und bald fälliger Hauptuntersuchung!

    Oder man simuliert einmal für diese Protagonisten die unaufschiebbare Rückzahlung von Verbindlichkeiten aus “besseren Zeiten”. Das ist nämlich nicht im Bürgergeldsatz vorgesehen.

    Oder nicht nur die Waschmaschine, sondern auch das Kinderbett gehen zeitgleich kaputt. Viel Spaß beim zinslosen Darlehen!

    Nicht zu vergessen die zahlreichen Bewerbungen auf völlig unpassende Stellen, incl. vorzustreckender Anreisekosten für Vorstellungsgespräche.

    Wenn Monika’s Familie diese Challenges dann meistert und immer noch 500 € ürbig hat (wie sie im verlinkten Focus-Interview angibt), dann glaube ich ihr.

    Derartige Aussagen und solche Arten von Sozialexperimenten halte ich für extrem verachtend denen gegenüber, die diesen Lebensstil leben müssen und ihn sich mit Sicherheit nicht ausgesucht haben. Das ist ungefähr so, als wenn man sich temporär als Obdachloser ausgibt und mal für eine Woche im Sommer auf der Straße lebt, um dann zu schwadronieren, dass das ja alles auch nicht so schlimm ist, denn es gibt ja Suppenküchen.