Die Ukraine dreht Ungarn den Zugang zu russischem Öl ab – zumindest in weiten Teilen. In Budapest befürchtet die Orbán-Regierung nun eine handfeste Energiekrise.
Slovnaft ist die einzige Raffinerie in der Slowakei und versorgt Slowakei mit Treibstoffen. Hälfte der Treibstoff-Produktion wird exportiert. Hauptabnehmer sind Tschechien, Polen und Österreich. Diese Länder können den Bedarf nicht durch eigene Produktion decken.
Die Raffinerie ist darauf ausgelegt das russische Erdöl zu verarbeiten. Um Erdöl aus anderen Ländern zu verarbeiten, muss die technische Ausstattung der Raffinerie umgebaut werden.
Seit 2022 investiert Slovnaft in ein Technologie-Upgrade, sodass man auch nicht-russisches Erdöl verarbeiten kann. Der Umbau erfolgt im Rahmen planmäßiger Revision und Abschaltung der Teile der Raffinerie. Diese planmäßige Revision erfolgt zeitlich versetzt im 5-Jahre-Turnus. Folglich wird der ganze Umbau erst 2027 abgeschloßen sein.
Bereits 2016 hat Slovnaft zum ersten Mal nicht-russisches Erdöl verarbeitet. 2023 war der Anteil der nicht-russischen Erdölimporte ca. ein Viertel.
Slovnaft bekommt derzeit weiterhin russisches Erdöl, nur eben nicht von dem sanktionierten Lukoil.
Slowakei hat Erdöl-Reserven für mindestens 90 Tage und Slovnaft verfügt bestimmt auch über beträchtliche Reserven. Die Sanktionen werden kurzfristig keine Auswirkungen haben.
Mittelfristig (bis 2027) kann es zu einer Knappheit kommen. Es kann dann zu zeitweise leeren Tankenstellen kommen, wie man dies bereits als Folge Orbans Preisdeckel-Politik in Ungarn kennt. Solche Lieferausfälle betreffen dann natürlich auch die Exporte und damit eben auch die Treibstofflieferungen an die Ukraine.
Bei Nord Stream hieß es auch, die Deutschen würden im Winter erfrieren und mit den Bäumen aus den Berliner Parks heizen müssen. Ich bin da recht optimistisch, dass sich eine Lösung findet. Keine schmerzlose Lösung, aber es wird sich was finden. Deutschland hat da bspw. mit LNG “leichte” Überkapazitäten aufgebaut.
Die EU hat sich in dne letzten Jahren nicht besonders solidarisch gezeigt. Dazu kommt der Transport. Deutschland war schon immer diversifizierter mit Naschlüssen an die Nordsee und das Mittelmeer.
Das würde ich so nicht unterschreiben - klar, viel Gestreite, viel Chaos, aber insgesamt hat die EU durch Corona und die Ukraine-Krise doch extrem solidarisch gehandelt. Alleine dass damals die Covid-Impfstoffe auf EU-Ebene beschafft wurden, ist ein wahnsinniger Akt der Solidatität, den man nicht unterschätzen sollte
Ich ergänze einige Details zur Lage bei Slovnaft.
Slovnaft ist die einzige Raffinerie in der Slowakei und versorgt Slowakei mit Treibstoffen. Hälfte der Treibstoff-Produktion wird exportiert. Hauptabnehmer sind Tschechien, Polen und Österreich. Diese Länder können den Bedarf nicht durch eigene Produktion decken.
Die Raffinerie ist darauf ausgelegt das russische Erdöl zu verarbeiten. Um Erdöl aus anderen Ländern zu verarbeiten, muss die technische Ausstattung der Raffinerie umgebaut werden.
Seit 2022 investiert Slovnaft in ein Technologie-Upgrade, sodass man auch nicht-russisches Erdöl verarbeiten kann. Der Umbau erfolgt im Rahmen planmäßiger Revision und Abschaltung der Teile der Raffinerie. Diese planmäßige Revision erfolgt zeitlich versetzt im 5-Jahre-Turnus. Folglich wird der ganze Umbau erst 2027 abgeschloßen sein.
Bereits 2016 hat Slovnaft zum ersten Mal nicht-russisches Erdöl verarbeitet. 2023 war der Anteil der nicht-russischen Erdölimporte ca. ein Viertel.
Slovnaft bekommt derzeit weiterhin russisches Erdöl, nur eben nicht von dem sanktionierten Lukoil.
Slowakei hat Erdöl-Reserven für mindestens 90 Tage und Slovnaft verfügt bestimmt auch über beträchtliche Reserven. Die Sanktionen werden kurzfristig keine Auswirkungen haben.
Mittelfristig (bis 2027) kann es zu einer Knappheit kommen. Es kann dann zu zeitweise leeren Tankenstellen kommen, wie man dies bereits als Folge Orbans Preisdeckel-Politik in Ungarn kennt. Solche Lieferausfälle betreffen dann natürlich auch die Exporte und damit eben auch die Treibstofflieferungen an die Ukraine.
Bei Nord Stream hieß es auch, die Deutschen würden im Winter erfrieren und mit den Bäumen aus den Berliner Parks heizen müssen. Ich bin da recht optimistisch, dass sich eine Lösung findet. Keine schmerzlose Lösung, aber es wird sich was finden. Deutschland hat da bspw. mit LNG “leichte” Überkapazitäten aufgebaut.
Deutschland konnte seinen Reichtum in die Waagschale werden. Bei der Slowakei ist das schon etwas schwieriger.
Die Slowakei ist Teil der EU. Und hat weniger als 10% der Einwohner Deutschlands.
Die EU hat sich in dne letzten Jahren nicht besonders solidarisch gezeigt. Dazu kommt der Transport. Deutschland war schon immer diversifizierter mit Naschlüssen an die Nordsee und das Mittelmeer.
Das würde ich so nicht unterschreiben - klar, viel Gestreite, viel Chaos, aber insgesamt hat die EU durch Corona und die Ukraine-Krise doch extrem solidarisch gehandelt. Alleine dass damals die Covid-Impfstoffe auf EU-Ebene beschafft wurden, ist ein wahnsinniger Akt der Solidatität, den man nicht unterschätzen sollte