Ahoi,

ich habe jetzt seit Beginn meiner beruflichen sog. “Karriere” nicht nur noch nie in einer Firma gearbeitet, die nach Tarif bezahlt hätte, sondern auch noch nie in einer, die groß genug gewesen wäre, dass sich Betriebsräte oder Ähnliches überhaupt gelohnt hätten. (Bei zwölf Mitarbeitern wäre das weitgehend witzlos.)

Ich gehe derzeit davon aus, dass sich beides im kommenden Jahr ändern wird. Damit wird erstmals die Frage für mich relevant, ob ich mich in einer Gewerkschaft anmelden sollte. (Ich weiß, Gewerkschaften sind nicht nur für Egoisten da, aber Gewerkschaft ohne Anwendbarkeit auf das eigene Berufsleben ist ja ungefähr so sinnvoll wie ADAC ohne Führerschein. Und ähnlich unnötig teuer.)

Nun arbeite ich als EDVler in einer Branche, in der “Home Office” (rechtlich genauer: mobiles Arbeiten, d.h. mit dem Laptop auf dem Klo, im Zug und/oder am Tresen) eher Usus als Ausnahme ist. Da stellen sich mir zwei Fragen:

  1. Ist unter den gegebenen Bedingungen das Engagement in einer Gewerkschaft überhaupt sinnvoll? Weil: die Gegebenheiten beim mobilen Arbeiten bestimmt man ja in sehr großzügigem Rahmen komplett selbst.
  2. Weil - aus demselben Grund - Firmensitz und “Büro” ja nicht mal im selben Bundesland sein müssen: Sollte man am Wohn- oder am Arbeitsort Mitglied werden? Ich nehme an: Letzteres?

Ich danke schon mal für sämtliche Antworten.

(Dieser Account existiert für diese Frage. Grund: Geht künftige Arbeitgeber erst mal nix an, was ich gewerkschaftlich wissen will. :-))

  • @it_depends_man
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    Deutsch
    65 days ago

    Die Gewerkschaft wäre z.b. die Stelle die für dich Druck ausüben kann, wann der Arbeitgeber überhaupt verlangen kann das du arbeitest oder wie man das festhält.

    Hast du sonst keine Interessen? Gehalt? Sonstige “Boni”? Es gibt schon Dinge die eine Gewerkschaft aushandeln kann.

    Was ich nicht weiß, ist, ob die Gewerkschaft der du beitreten kannst und die dich vertreten würde, auch tatsächlich aktiv ist und ein interesse hat das zu tun.

    Ich würde zum Beispiel von der IGB Metal erwarten das sie über die Sorgen und Probleme von “normalen” Arbeitern, Handwerkern u.ä. mehr Bescheid weiß und sich mehr für sie einsetzt, als für das EDV Team oder die Mitarbeiter der Personalabteilung…

    Das lässt sich dann aber auch nicht ändern.

    (Bei zwölf Mitarbeitern wäre das weitgehend witzlos.)

    Kann wirklich drauf ankommen. Wenn es nichts zu bereden gibt, passen alle in einen Raum und das “Meeting” zwischen Betriebsrat und Firmenleitung dauert 5 Minuten.

    • @[email protected]OP
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      fedilink
      Deutsch
      35 days ago

      Danke, das ist bereits durchaus interessant. :-)

      Kann wirklich drauf ankommen. Wenn es nichts zu bereden gibt, passen alle in einen Raum und das “Meeting” zwischen Betriebsrat und Firmenleitung dauert 5 Minuten.

      Ja, das hängt wahrscheinlich dann sehr von der Firmenstruktur ab. Aber das ist planmäßig ja nicht mehr lange mein Problem.