• rhabarba
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    5 days ago

    Das ist richtig. Linux entstand Anfang der 1990er von Grund auf neu (wenn auch immer noch auf dem “alten” UNIX-Design basierend), während BSD 1977 als UNIX-Distribution anfing und noch bis in die 1990er Jahre hinein “Originalcode” beinhaltete. FreeBSD und NetBSD gingen dabei ab 1992 direkt aus 386BSD, dem ersten BSD-System für Intel-basierte Rechner ohne jeden AT&T-eigenen Code, hervor, OpenBSD spaltete sich einige Jahre später aus NetBSD ab.

    Anders als Linuxdistributionen, die ja in der Regel aus dem Kernel und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Initsystem (OpenRC, systemd o.ä.) und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Userland (oft GNU) und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Desktop und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Paketmanager und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Paketrepository (und so weiter) bestehen, sind BSDs in sich geschlossene Systeme, gerade das OpenBSD-Team ist dafür bekannt, Dinge selbst zu entwickeln. Alles Übrige hängt vom konkreten BSD-System ab; DragonFly BSD ist enorm performant, NetBSD läuft auf allem, was wie ein Computer aussieht, OpenBSD ist das wohl sicherste “Mainstream”-System (das geht so weit, dass sie Bluetooth nicht unterstützen, weil der Standard “nicht sicher zu bekommen” sei). Eine ausführliche Antwort auf die Vorteile von FreeBSD gegenüber Linux wurde mal hier veröffentlicht.

    • Aniki
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      25 days ago

      ich sehe, danke dir für die antwort.

      Linuxdistributionen, die ja in der Regel aus dem Kernel und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Initsystem (OpenRC, systemd o.ä.) und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Userland (oft GNU) und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Desktop und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Paketmanager und einem von völlig anderen Leuten gepflegten Paketrepository (und so weiter) bestehen,

      Ehrlich gesagt empfinde ich das als Vorteil. Das system wurde von vielen augen “gesehen”, es gab viele Menschen die sich auf Interfaces einigen mussten, was es in meinen Augen wesentlich wahrscheinlicher macht, dass diese Interfaces durch “Konsensus”, also durch gegenseitiges interesse entstanden sind, anstatt dass es “einen guru” gibt der die arkanen details der interfaces einmal kannte weil er sie in einer anderen applikation dann direkt wieder selbst verwendet hat.

      sind BSDs in sich geschlossene Systeme, gerade das OpenBSD-Team ist dafür bekannt, Dinge selbst zu entwickeln. Alles Übrige hängt vom konkreten BSD-System ab; DragonFly BSD ist enorm performant, NetBSD läuft auf allem, was wie ein Computer aussieht, OpenBSD ist das wohl sicherste “Mainstream”-System (das geht so weit, dass sie Bluetooth nicht unterstützen, weil der Standard “nicht sicher zu bekommen” sei).

      ich sehe deine Sichtweise und den appeal. ich denke mal, das bedeutet dann, die BSD systeme sind so “spezialisiert” auf ihre sache, dass sie dort meister sind und von einem general-purpose linux nicht übertroffen werden können.

      das wäre dann so, wie die nadelbäume in der arktischen tundra sich so sehr auf ihren lebensraum spezialisiert haben, dass sie von den (evolutionär neueren) laubbäumen nicht verdrängt werden konnten, obwohl sie sie überall sonst verdrängt haben. sowas nennt man dann denke ich “optimierung einer basalen ordnung für eine ökologische nische”. das bedeutet, die nadelbäume haben ihre nische gefunden, anstatt sich mit dem mainstream (laubbäume) weiterzuentwickeln.

      • rhabarba
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        fedilink
        25 days ago

        FreeBSD ist durchaus „General Purpose“. Was systemd angeht: Viele Köche verderben den Brei? Eine Zeitlang war dort Lennart Poettering (inzwischen passenderweise bei Microsoft) Ton angebend, also „viele Menschen kennen den Code“ ändert wenig an „der Code ist schlecht“.

        Dsss viele Menschen „den Code sehen“, bedeutet auch noch nicht automatisch bessere Codequalität. Microsoft bezahlt regelmäßig externe Firmen dafür, „den Code zu sehen“ (und Fehler zu melden). Welchen Teil deiner Linuxdistribution hast du dir schon angesehen und verstanden?