Ich hatte heute eine Diskussion mit eigentlich linken Freunden in der herauskam, dass Vielen der Klimawandel, Menschen und Menschheit, Tiere und vieles Andere flapsig gesagt egal sind oder nur dann kümmern wenn diese Dinge den eigenen Hedonismus einschränken.

Mir ist dann aufgefallen, dass ich dem Leben, also sozusagen der Evolution, eine Art Grundwert zuteile. Für mich sind die vorherigen Massensterben tatsächlich dramatische und tragische Ereignisse, auch wenn sie für die menschliche Entwicklung notwendig gewesen sein mögen. Auch ist es für mich tragisch, dass das Leben swiw nur noch 500 bis 1300 Mrd. Jahre Zeit zur Entwicklung hat, bis die Erde aus der Habitablen Zone heraustritt.

Jetzt geht es aber Vielen nicht so wie mir und jetzt frage ich mich ob dieser “fehlende Nihilismus” meinerseits eine Art “spirituelle Verklärung” darstellt?

Wie denkt ihr darüber?

  • Ephera
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    fedilink
    Deutsch
    75 days ago

    Finde ich ein schwieriges Thema. Als ich meine hart nihilistisch-depressive Phase hatte, war das so ein Gedanke an dem ich mich halten konnte. Also auch wenn nichts eine Bedeutung hat, konnte ich zumindest irgendwie mit dem gesellschaftlichen Moralverständnis so ungefähr meinen Frieden schließen, indem ich eben Struktur und Komplexität als grundsätzlich erhaltenswert bewertet habe, angesichts eines Universums, das sehr viel Entropie und Leere beinhaltet.

    Jo, mittlerweile halte ich das für Copium, so wie andere Leute irgendwas von Religion faseln, um ihrem Leben irgendeinen höheren Sinn zuzuschreiben.
    Die Erkenntnis war für mich der Zeitpunkt, wo es in die, äh, nihilistisch-nihilistische Phase umgeschwenkt hat. Also ja, nichts bedeutet wirklich etwas, aber auch das bedeutet nichts. Niemand hat tatsächlich einen höheren Sinn und deshalb ist es völlig okay, das nicht zu haben. Also nicht nur okay, sondern eben wirklich die Norm, die einzige Möglichkeit. Man muss seinen Sinn eben im Kleinen (Familie, Freunde, Gemeinde etc.) oder auch im Mittelgroßen (die Menschheit insgesamt voran bringen) suchen.

    Allerdings bedeutet das wiederum notwendigerweise auch, dass dein eigenes Leben nicht irgendwie einen höheren Sinn hat als das eines Spatzen. Deshalb halte ich es auch im Kleinen und Mittelgroßen für unsinnig, in Völlerei auszubrechen, und zum Beispiel massig Land zu roden und unzählige Tiere zu töten, nur weil man Chicken Wings lieber mag als Bohnen.