Als jemand der dabei ist die Behörden zu digitalisieren: ich tu echt mein bestes, aber der Wahnsinn von Verwaltungs IT und Vergaberecht zerstört mich langsam.
Die Mitarbeiter sind meiner Erfahrung nach nicht das Problem, eher das Umfeld.
Du hast hunderte verschiedene Anbieter, kaum Standards und für privaten Dienstleister beschissene rechtliche Grundlagen.
Kleines Beispiel (wegen anonym etwas abstrahiert): wir sind ein privates Unternehmen. Wir kriegen von einer Behörden eine Ausschreibung rein, dort steht extrem schwammig, was sie eigentlich wollen. So schwammig, dass wir viele viele Annahmen treffen müssen. Sales kürzt das ganze ordentlich ein, denn wie immer zählt der Preis zu quasi 100%.
Wir gewinnen die Ausschreibung. Der Timer beginnt, in 12 Monaten muss was stehen. Die ersten 2 Monate muss man sich die Leute ransuchen, die überhaupt wissen, was passieren soll. Fachlich und technisch. Dabei kriegt man mehrere, oft widersprüchliche Aussagen, die auch nicht mit der Ausschreibung übereinstimmen. Nach weiteren 2 Monaten steht dann mit Glück der erste Entwurf, der ist aber viel komplizierter als die Ausschreibung, Geld wird schon knapp.
Die Entwickler können vielleicht schon vorher loslegen, aber unweigerlich stellt sich heraus, dass die Aussagen der Ansprechpartner falsch oder unvollständig waren. Die Schnittstellen müssen ganz anders gebaut, Abläufe anders geplant werden.
Kriegt man hin, wir sind ja Profis. Allerdings wird das Geld knapp, also fängt das kürzen an. Die ganzen Goodies und teilweise eigentlich wichtigen Feature fallen weg. QA auch.
Kurz vor Release fällt dann einem Sachbearbeiter ein, dass Sonderlocke 37a.67 unbedingt rein muss. Das bricht zwar alle Annahmen von vorher, wird aber noch reingedengelt.
Beim Release ist die Software miserabel, funktioniert nicht richtig, aber gut genug, dass der Kunde sie zähneknirschend abnimmt. Wir könnten die Software besser machen, aber das Geld ist alle. Jetzt ist Wartung und das sind 10PT/Jahr. Das reicht nicht.
Die Entwickler sind angepisst, aber es wartet schon das nächste Projekt.
Die IT-Mitarbeiter sind schon ein bisschen das Problem. Wir hätten gerne die Möglichkeit auf eine Datenbank ein simples Frontend draufzudengeln. Irgendwie. Die Antwort der „IT“ zu jedem Vorschlag: „das können wir aus Grund x (DSGVO, Lizenz, Betreuung, etc.) nicht möglich machen, selbst wenn ihr euch um alles kümmert. Schaut mal hier, die haben dafür excel genommen“ - dann machst du diese „tolle“ exceldatei auf, stellst fest, dass da ein Sachbearbeiter auf einem worksheet die Pivotfunktion entdeckt hat. Und das soll mir dann helfen.
Ich bin bisher immer gut gefahren, die IT zu umgehen. Dies funktioniert auch in Großkonzernen.
Allerdings muss das Projekt auf CEO / Inhaber Ebene aufgehangen sein um dies möglich zu machen.
Ja, deswegen wird’s bei der Behörde schwierig. Wir umgehen wenn möglich schon mit Privatgeräten, da wir nicht mal MessengerApps haben dürfen, aber du willst dann halt auch keine sensiblen Daten auf deinem PC, dafür hängen sie dich nämlich.
Als jemand der dabei ist die Behörden zu digitalisieren: ich tu echt mein bestes, aber der Wahnsinn von Verwaltungs IT und Vergaberecht zerstört mich langsam.
Behörden wollen einfach den gleichen Scheiß, den sie schon haben aber als Netzseite/Mobile Anwendung/Schreibtischoben-Anwendung
die Prozesse bleiben zu 100% die gleichen, egal wie umständlich.
Bin froh, das ich nicht in nem Digitalisierungsprojekt stecke, die haben nie wirklich Spaß gemacht.
Die Mitarbeiter sind meiner Erfahrung nach nicht das Problem, eher das Umfeld.
Du hast hunderte verschiedene Anbieter, kaum Standards und für privaten Dienstleister beschissene rechtliche Grundlagen.
Kleines Beispiel (wegen anonym etwas abstrahiert): wir sind ein privates Unternehmen. Wir kriegen von einer Behörden eine Ausschreibung rein, dort steht extrem schwammig, was sie eigentlich wollen. So schwammig, dass wir viele viele Annahmen treffen müssen. Sales kürzt das ganze ordentlich ein, denn wie immer zählt der Preis zu quasi 100%.
Wir gewinnen die Ausschreibung. Der Timer beginnt, in 12 Monaten muss was stehen. Die ersten 2 Monate muss man sich die Leute ransuchen, die überhaupt wissen, was passieren soll. Fachlich und technisch. Dabei kriegt man mehrere, oft widersprüchliche Aussagen, die auch nicht mit der Ausschreibung übereinstimmen. Nach weiteren 2 Monaten steht dann mit Glück der erste Entwurf, der ist aber viel komplizierter als die Ausschreibung, Geld wird schon knapp.
Die Entwickler können vielleicht schon vorher loslegen, aber unweigerlich stellt sich heraus, dass die Aussagen der Ansprechpartner falsch oder unvollständig waren. Die Schnittstellen müssen ganz anders gebaut, Abläufe anders geplant werden.
Kriegt man hin, wir sind ja Profis. Allerdings wird das Geld knapp, also fängt das kürzen an. Die ganzen Goodies und teilweise eigentlich wichtigen Feature fallen weg. QA auch.
Kurz vor Release fällt dann einem Sachbearbeiter ein, dass Sonderlocke 37a.67 unbedingt rein muss. Das bricht zwar alle Annahmen von vorher, wird aber noch reingedengelt.
Beim Release ist die Software miserabel, funktioniert nicht richtig, aber gut genug, dass der Kunde sie zähneknirschend abnimmt. Wir könnten die Software besser machen, aber das Geld ist alle. Jetzt ist Wartung und das sind 10PT/Jahr. Das reicht nicht.
Die Entwickler sind angepisst, aber es wartet schon das nächste Projekt.
Die IT-Mitarbeiter sind schon ein bisschen das Problem. Wir hätten gerne die Möglichkeit auf eine Datenbank ein simples Frontend draufzudengeln. Irgendwie. Die Antwort der „IT“ zu jedem Vorschlag: „das können wir aus Grund x (DSGVO, Lizenz, Betreuung, etc.) nicht möglich machen, selbst wenn ihr euch um alles kümmert. Schaut mal hier, die haben dafür excel genommen“ - dann machst du diese „tolle“ exceldatei auf, stellst fest, dass da ein Sachbearbeiter auf einem worksheet die Pivotfunktion entdeckt hat. Und das soll mir dann helfen.
Ich bin bisher immer gut gefahren, die IT zu umgehen. Dies funktioniert auch in Großkonzernen. Allerdings muss das Projekt auf CEO / Inhaber Ebene aufgehangen sein um dies möglich zu machen.
Ja, deswegen wird’s bei der Behörde schwierig. Wir umgehen wenn möglich schon mit Privatgeräten, da wir nicht mal MessengerApps haben dürfen, aber du willst dann halt auch keine sensiblen Daten auf deinem PC, dafür hängen sie dich nämlich.
Steh auf!