Hallo zusammen!

meine Freundin und ich sind im Moment an einem Haus zur Eigennutzung interessiert. Wir würden beim Preis gerne noch verhandeln.

Der Verkäufer hat letztes Jahr ein Sachwertgutachten machen lassen. In dem Gutachten wird ein optimaler Verkaufspreis ca. 7% über dem ermittelten Sachwert empfohlen. Das war gegen Ende der Nullzinsphase.

Jetzt liegt der Angebotspreis genau beim Sachwert, der Verkäufer ist also minimal mit dem Preis runtergegangen. Wir würden gerne mit den deutlich gestiegenen Zinsen argumentieren und den Preis noch etwas drücken wollen. Wir sind offenbar auch seit längerer Zeit die ersten Interessenten.

Damit kämen wir aber mehr oder weniger deutlich unter dem Sachwert raus und ich gehe davon aus, dass der Verkäufer da mauern wird.

Meine Frage: ist es grundsatzlich üblich, dass ein Haus auch mal unter dem Sachwert verkauft wird? Und ist das in der aktuellen Marktsituation auch realistisch?

  • @Sivar
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    Deutsch
    21 year ago

    Wenn ihr seit längerem die ersten Interessenten seid und es womöglich noch Renovierungsbedarf gibt, sind das schon mal sehr gute Voraussetzungen.

    Wenn man dann noch das steigende Zinsniveau nimmt, sieht es noch besser aus mit dem Marktwert, weil der sich wenig an einem imaginären Sachwert richtet, sondern hauptsächlich nach dem Zinsniveau und der Höhe der fälligen Raten bei einer Finanzierung.

    Letzteres findet allerdings zeitversetzt statt, also bei steigenden Zinsen wie jetzt dauert es eine Weile bis der Marktwert nachzieht - auch weil lange nur wenige Häuser auf dem Markt waren und erstmal viele kaufen.

    Unterm Strich… je länger ihr wartet in der aktuellen Lage, desto eher sinkt der Preis, aber auch die Raten steigen.

    Rechnet doch mal grob aus, wieviel man an Modernisierung reinstecken muss damit man energetisch auf dem neusten Stand ist, und was vergleichbare moderne Häuser in eurer Gegend kosten. Der Preis minus Modernisierungskosten könnte euch auch als möglicher Marktwert auch bei Verhandlungen helfen.