Nachdem sich langsam herumspricht, dass der Krieg nicht so gut läuft, kommen jetzt solche Forderungen:

Es gibt also nur einen Weg nach vorn: den Krieg ernsthaft so zu führen, wie es sich für einen nationalen Befreiungskampf gehört. Die Bevölkerung der Ukraine ist zwar zurückgegangen, liegt aber immer noch bei über 30 Millionen, sodass die Gesamtzahl der Streitkräfte bis zu drei Millionen betragen könnte.

Bei so viel Menschenverachtung passt die Schwarze Sonne auf dem Foto eigentlich perfekt.

  • @[email protected]OP
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    1 year ago

    Ich bin kein Historiker oder Militärexperte, also grain of salt usw.

    Das mit der sowjetischen human wave Taktik ist ein Mythos. Also Nazi-Propaganda, die die eigene Niederlage verklärt und dabei die sowjetische Führung als besonders menschenverachtend darstellt. Die eigene Führung sieht dementsprechend im Vergleich dann fürsorglich und die Truppe heroisch aus.

    Die ersten schlimmen Tage der Gegenoffensive, mit den kaputten Fahrzeugen, die im Minenfeld stecken geblieben sind, sind auf eine westliche Manöver-Doktrin zurückzuführen. Konnte man davor immer hören von westlichen Experten, dass die Ukraine aus dem Abnutzungskrieg ausbrechen müsse, weil das den Russen in die Hände spiele. Das hat nicht funktioniert.

    Dieser Artikel sagt jetzt quasi, der Abnutzungskrieg kann gewonnen werden, aber nur, wenn noch größere Teile der Bevölkerung an die Front geschickt werden. Diese Dynamik gab es auch im ersten Weltkrieg, und das dürfte zu richtig vielen Toten führen.

    Noch Anmerkung: So WW1-artiger trench warfare ist auch nicht das, was die Sowjets gepredigt haben. Tatsächlich widerspricht dieser Abnutzungskrieg jeglicher modernen Doktrin. Aber es fällt halt Niemandem was Besseres ein.

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      fedilink
      51 year ago

      Zumindest die Russen demonstrieren seit Wochen in der Ukraine sehr eindrücklich, dass sie sich die human wave-Taktik zu eigen machen.

      Bei den Sowjets gibt es bspw. die Schlacht um Kursk, wo aus irgendwelchen Gründen entschieden wurde, die Deutschen, die sich ohnehin schon extrem schwer gegen die perfekt eingegrabenen sowjetischen Truppen taten, zusätzlich aus besagten Defensivpositionen heraus anzugreifen. Dies ging zurück auf die Ideen des Generals Brusilov, dessen Taktiken aus dem ersten Weltkrieg die Rote Armee nachhaltig prägen sollten. Ihm zufolge sei es entscheidend, jederzeit irgendwo in der Offensive zu sein. Die Sowjets in Kursk hätte das fast den Sieg gekostet, denn statt gegen präparierte Verteidigungslinien konnten die deutschen Truppen plötzlich gegen offen vor den Verteidigungslinien kämpfende Sowjets vorgehen und nur ihre bereits ausgeprägte Schwäche hat schlimmeres verhindert. In der SU und Russland gilt dieser Angriff natürlich bis heute als entscheidendes Element, das den Sieg gebracht hat. Dabei hätten sie einfach aus ihren Defensivstellungen heraus den Gegner weiter abnutzen müssen. Dann wären sie allerdings nicht in der Offensive gewesen und das geziemt sich nach Brusilovs Ideen von vor über 100 Jahren natürlich nicht.

      • @bi_tux
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        11 year ago

        Naja, moderner Krieg findet auch als “Propagabdakrieg” statt, da hat so eine offensive “Taktik” evtl. im großen und ganzen doch noch ihre Vorteile.

    • @bi_tux
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      21 year ago

      Ich denke das da in gewisser Weise durchaus was dran ist. Ich kenne mich mit dem 2. Weltkrieg leider mMn zu wenig aus, aber im 1. Weltkrieg wurden Soldaten von russischer Seite teils sehr schlecht ausgestattet, als Kanonenfutter, an die Front geschickt.

      Von meinem Wissensstand aus wurden aber zB. auch bei der Schlacht um Stalingrad alle möglichen Resourcen und Truppen gegen die deutsche Armee geworfen um eine Übernahme der Stadt zu verhindern.