Gerade noch rechtzeitig, um EU-Hilfen dafür zu erhalten, hatte das bulgarische Parlament Ende September den Kohleausstieg für das Jahr 2038 beschlossen. Kohlekraft- und Bergwerke sollen nach und nach geschlossen, die Arbeiter entschädigt oder in einer staatlichen Übergangsgesellschaft beschäftigt werden. Die aber protestieren seit Tagen, blockieren wichtige Fernstraßen und fordern den Rücktritt der Regierung.
Seit 2011 werden keine Leistungen mehr für Langzeitarbeitslosigkeit gewährt.
Wenn du dein Leben lang nach Kohle gebuddelt hast, und Kohle dann nicht mehr ist … Man muss halt hin und wieder mal ein wenig essen.
Ist es immer noch bescheuert zu versuchen die gesamte Realität zu verbiegen.
Ist ja auch nicht so als ob es nicht genug Beispiele gibt weltweit von Kohle-Regionen die zu lange an der Kohle festgehalten haben und denen es jetzt wirtschaftlich beschissen geht, z.B. in den USA einige ganze Bundesstaaten.
Jahar! Aber was sollen die, deren Arbeitsplätze gefährdet sind, denn machen?
Ich verwies nicht ohne Grund darauf, was Langzeitarbeitslose in Bulgarien gewärtigen müssen, und wenn Kohle out ist, dann ist Langzeitarbeitslosigkeit und somit Einkommensfreiheit genau das, was denen droht.
Es kann doch nicht so schwer sein, die Dinge mal aus einem anderen Blickwinkel als dem eigenen zu betrachten, oder?
Wenn man das Jahrzehnte kommen sehen kann? Umschulen auf einen anderen Beruf während man noch Einkommen aus dem alten, aussterbenden Job hat.
Es gibt keinen Blickwinkel aus dem “Augen vor der Realität verschliessen und so tun als könnte man die Zeit 100 Jahre zurück drehen” eine sinnvolle Reaktion ist.
Was man früher hätte tun sollen ist für jetzt aber auch keine Hilfe ^^
Was würdest du denn gerne machen? Die ganze Kohle-Industrie noch 50 Jahre am Leben erhalten weil Leute es die letzten 50 Jahre nicht kapiert haben dass sie die verlassen müssen?
Die Leute haben ohne ihre Arbeit keine Einkünfte. Kein Wunder, dass sie energisch kämpfen, Verhungern ist keine Alternative. Daran müsste man etwas drehen, aber ich komme mir langsam vor, als wäre ich der Einzige, der das Problem überhaupt sehen will :/
Nein, alle hier sehen ebenso wie du, dass man diesen Leuten helfen muss statt sie verhungern zu lassen.
Das heißt aber nicht, dass es richtig ist gegen den Kohleausstieg auf die Straße zu gehen. Die Leute sollten auf die Straße gehen und für bessere Bedingungen von Arbeitslosen demonstrieren, statt an der Kohle festzuhalten.
Ich habe auch garnix gegen den Kohleausstieg an sich gesagt.
Ich habe nur angeregt, deren Beweggründe mal zu hinterfragen. Vielleicht ist das Ganze ja nicht einfach mit konservativ+selbstsüchtig+umweltschutzhassend getan.
Als einziger.
Das zu den »allen«, als deren Vertreter du hier das Wort ergriffen hast.
Würden die für bessere Unterstützung vom Staat kämpfen, würden sie hier voll unterstützt werden. Die Kohlearbeitsplätze fallen weg, Ende der Diskussion. Die können auch wen anderes wählen und der kann dann auch nicht ohne die Unterstützung der EU, also wird derjenige auch die Kohlearbeitsplätze einstampfen.
Die müssen anfangen FÜR SICH und speziell für die kommenden Generationen zu demonstrieren und nicht FÜR DIE KOHLE.
JA, die EU muss mehr kontrollieren, dass die Unterstützung die gewährt wird bei diesen Menschen ankommt und nicht sonstwo in Bulgarien versickert. Ja diese Menschen müssen eine Zukunft in anderen Bereichen bekommen und das kann auch klappen, wenn es gewollt ist und es muss klappen.
Hier werden hilflose Menschen aufgestachelt gegen das Unabwendbare zu demonstrieren, damit sie ja nicht für das Mögliche demonstrieren, nämlich Umschulung, finanzielle Unterstützung und vom Staat unterstützten Strukturwandel für die betroffenen Gebiete.
Wie aufwändig kann die Umschulung zum Geothermie-Buddler schon sein?
Meinst du, dass da auch nur 20% der Betroffenen unterkämen?
Kommt sicher auf den Maß an politischem Willen an wie viel Geothermie gewollt ist.
Kohlebergbau und Geothermie sind ziemlich verschiedene Dinge.
Nix für ungut, aber da könnte man auch sagen, sie sollen Zahnärzte werden, denn Bohren ist Bohren. :)
Keine Ahnung, deswegen habe ich die Frage “Wie aufwändig kann die Umschulung zum Geothermie-Buddler schon sein?” auch gestellt, die du nicht beantwortet hast, sondern eine Gegenfragt gestellt. 🤷♀️ Bei einer Netzrecherche habe ich zu diesem konkreten Thema nichts gefunden.
Du, in der Geothermie werden wenige, aber tiefe(re) Löcher gebohrt (und das ist Arbeit für spezialisierte und teure Leute), im Kohlebergbau viele ziemlich kurze (Sprenglöcher), oft wird statt dessen mit Presslufthämmern gearbeitet (in der Geothermie nicht, dann wird gesprengt und der Kram aufgeladen und abgefahren, während dieses Thema in der Geothermie kaum von Belang ist.
Kohlebergbau ist unter Tage, geothermische Bohrungen nicht (was die Personen angeht).
Kohlebergbau ist dem Abrissgewerbe deutlich näher, aber deren Bedarf ist begrenzt (und auch gesättigt).
Aber diejenigen, die in Kohlekraftwerken an Turbinen arbeiten, können auch woanders an Turbinen arbeiten. Kohle wird ja nicht ausschließlich durch Solarpanele ersetzt.
Das es welche gibt, die umsatteln können, hilft denen, die es nicht können, nicht viel weiter.