In der CDU beginnt das Ringen um die Deutungshoheit über den beachtlichen Wahlerfolg in Hessen. Die Kernfrage: War der Bundesvorsitzende dabei ein Störfaktor oder doch eher ein Grund für den Sieg.
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Merz reklamiert also den Hessen-Triumph auch für sich. Das ist mutig angesichts der Tatsache, dass die stark auf populistische Untertöne und den Frontalangriff auf die Grünen setzende bayerische CSU nach vorläufigen Zahlen rund 90 000 Stimmen an die AfD verlor, während die pragmatische Hessen-CDU nur eine kleinere vierstellige Zahl an Wählern an die AfD abgab. Das spricht jedenfalls nicht dafür, dass die CDU gut beraten wäre, auf Populismus und Kulturkampf zu setzen.
Es ist wohl eher so, dass Merz auch entgegen der Fakten mit einer Art rhetorischer Vorwärts-Verteidigung seine Position und seinen Führungsanspruch behaupten will. Die Richtungsdebatten wird er aber kaum eindämmen können. Zu offensichtlich sind die unterschiedlichen Auffassungen. Bezeichnend, dass CDU-Bundesvize Andreas Jung gegenüber unserer Zeitung betonte, dass der Erfolg der hessischen CDU vor allem „einem klaren Kurs der Mitte“ zu verdanken gewesen sei.
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Nicht nur für die Finanzwelt. Die CDU hat bei der Bundestagswahl gesehen wie sie als zweitgrößte Partei nur knapp hinter der SPD übergangen wurde von einer 2er-Koalition aus FDP und Grünen, die erst unter sich verhandelt haben, um sich dann für einen Koalitionspartner zwischen CDU und SPD zu entscheiden.
Und nichts macht denen mehr Angst als keine Macht zu haben. Also ist eine starke AfD, die Mehrheiten ohne CDU-Beteiligung unmöglich macht, genau was die wollen. Merz ist kein Unfall sondern eiskaltes Kalkül.
Auch eine sehr gute Analyse, danke fürs Teilen!