“Eine Enttäuschung”, “nicht akzeptabel”: Mit deutlichen Worten hat Außenministerin Baerbock den Beschlussentwurf der COP28 in Dubai zurückgewiesen.

Deutschland und die EU haben den Beschlussentwurf der Weltklimakonferenz in Dubai abgelehnt. Der von der emiratischen COP-Präsidentschaft vorgelegte Text sei “eine Enttäuschung”, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Baerbock führt für die EU die Verhandlungen im Bereich Emissionsminderung.

“Insgesamt ist er nicht ausreichend, wesentliche Elemente sind für uns als Europäische Union nicht akzeptabel.”
- Annalena Baerbock, Außenministerin

Dem Text fehlten vor allen Dingen die konkreten Instrumente zur Umsetzung, um überhaupt noch auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen.

Weiter sagte die Außenministerin, die Passage zu fossilen Energien suggeriere fälschlicherweise, dass Kohle, Öl und Gas in unserer Zukunft weiterhin eine entscheidende Rolle spielen könnten.

“Selbst die Kohle-Verstromung wäre damit weltweit akzeptabel und auch ein Neubau von Kohlekraftwerken - was dann auch im Gegensatz zu europäischer Energiepolitik stünde.”
- Annalena Baerbock, Außenministerin

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COP28-Erklärung erinnert an Erklärung von China und USA

Auch bei Subventionen für fossile Energien sah der neue Entwurf lediglich vor, “ineffiziente Subventionen für fossile Energien, die eine verschwenderische Nutzung fördern” “so schnell wie möglich” zu beenden. Außerdem enthielt der Text wiederholt Verweise auf Technologien zur Abscheidung und Speicherung von klimaschädlichem CO2 als Möglichkeit, Gas, Öl oder auch Kohle weiter zu nutzen.

Experten zufolge können diese kaum ausgereiften CCS-Technologien aber zumindest vorerst kaum zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens beitragen. Als klimafreundliche Alternativen zur traditionellen Nutzung fossiler Energien nannte der 21-seitige Entwurf außer den Erneuerbaren auch Atomkraft und CCS-Technologien. Die Formulierungen erinnerten an die sogenannte Sunnylands-Erklärung, die die beiden weltgrößten Treibhausgasemittenten China und USA im Vorfeld der COP28 gemeinsam veröffentlicht hatten.

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Klimaschützer: Abkehr von fossilen Energie nötig für 1,5-Grad-Grenze

Vor der Vorlage des neuen Beschlussentwurfs war eine Einigung auf eine völlige Abkehr von der Nutzung fossiler Energien nach Einschätzung von Verhandlungsteilnehmern so greifbar wie noch nie gewesen.

Klimaschützern zufolge ist ein Ausstiegsbeschluss zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze unbedingt nötig. Auch Deutschland und die EU sowie besonders vom Klimawandel betroffene Entwicklungsländer und Inselstaaten zählen in Dubai zu den Unterstützern eines Ausstiegs aus den fossilen Energieträgern. Ölstaaten wie Saudi-Arabien stellten sich dem jedoch entschieden entgegen.

Greenpeace-Vorstand Martin Kaiser erklärte, der neue Entwurf enthalte unverbindliche Formulierungen, “um die skrupellosen Profitinteressen der Öl- und Gasindustrie zu kaschieren und die weiter eskalierende Erderhitzung hinzunehmen”. Die in Dubai verhandelnde Baerbock müsse nun mit Gleichgesinnten “einen verbindlichen Ausstieg aus fossilen Energien ohne Wenn und Aber hart verhandeln”.

  • lurch (he/him)
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    711 months ago

    Ich denke, das ist fast allen klar, aber man möchte nur so knapp wie möglich dran vorbeischrammen und daher die 1,5 trotzdem noch im Visier behalten. Wenn man jetzt sagen würde “Ach, schaffen wir eh nich. Lassen wir uns noch schnell die Taschen von den Saudis befüllen und dann richtig abfeiern.” Dann ist in 10 oder 20 Jahren global Land unter.

    • @[email protected]
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      Deutsch
      211 months ago

      Ja schon. Auf der anderen Seite erzeugt man den Eindruck, dass alles halb so schlimm ist, weil die 1,5 Grad immer noch erreicht werden können. Also 2 Grad wenn man nur ein bisschen macht. Geht doch auch noch. 1,5 klingt auch so wenig, nur eine kleine Zahl. Nein, jetzt nicht die Vollbremse reinzuhauen in die fossile Energienutzung bedeutet massive Auswirkungen auf einen Großteil der Weltbevölkerung