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    fedilink
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    -47 months ago

    “Du kannst dir zwar kein Dach mehr über dem Kopf leisten

    Wir können uns aber generell noch Dächer über unserem Kopf leisten. Schlimmstenfalls muss man in ein paar Metropolen mit Mitbewohnern leben. Fände ich auch nicht genial, aber solange es Menschen gibt, die Hunger leiden, habe ich Hemmungen das als Armut zu bezeichnen.

    • silly goose meekah
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      7 months ago

      Ist Armut für dich erst wenn man unter einer Brücke lebt oder was?

      Armut ist meines Erachtens wenn man aus finanziellen Gründen nicht am allgemeinen geschehen der Gesellschaft teilnehmen kann, nicht erst wenn man am Hungertuch nagt. Abgesehen davon, viele Menschen mit Wohnung sparen beim einkaufen damit sie sich den Wohnort weiter leisten können, da bekannt ist, dass wohnungslose noch schlechtere Karten haben, dass es sich jemals bessert. Ich habe nicht nur ein mal von Leuten gelesen, die in der letzen Woche des Monats quas nichts essen, da einfach kein Geld dafür da ist. Ist das dann keine Armut weil die Person ein Dach überm Kopf hat?

      Ist es für dich keine Armut wenn Kinder aus armen Familien z.B. wegen ihrer Kleidung sozial ausgeschlossen werden?

      Dass du in Kauf nimmst, dass Menschen auf minimalem Wohnraum zusammenleben müssen, damit irgendwelche Investoren den zwölften Porsche kaufen können ist lächerlich.

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        fedilink
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        7 months ago

        Ist Armut für dich erst wenn man unter einer Brücke lebt oder was?

        Bei Armut geht es für mich um einen objektiv vorhandenen Mangel an materiellen Gütern. Ich würde am ehesten die Definition von extremer Armut nutzen. Ich habe keine Lust das genau auszurechnen, aber deutschen Preisen muss man monatlich irgendwas zwischen 50 und 100 Euro monatlich zur Verfügung haben um nicht mehr als extrem Arm zu gelten. Inklusive Sachleistungen. Danach gibt es in Deutschland praktisch keine Armen. Nicht einmal die Menschen unter der Brücke zählen. Da aber noch ca. 10% der Weltbevölkerung in deartigen Konditionen leben ist das für mich das, worauf man sich bei dem Begriff Armut konzentrieren sollte. Da reden wir von Menschen die wirklich so wenig haben, dass sie auch bei guter Ausgabenplanung riskieren Hunger zu leiden. In diesem Fall muss man tatsächlich mit gewaltigen Lebensmittellieferungen reagieren. Ansonsten sterben Menschen oder erleiden langfristige Schäden z.B. weil die Gehirne von Kindern, die ohne genug Nahrung aufwachsen, sich nicht voll entwickeln.

        Was es in Deutschland gibt ist relative Armut. Das ist immer noch ein Problem, aber da eben ein völlig anderes. Wie Du bereits sagtest z.B. eines, dass sich sehr stark im sozialen Bereich zeigt und da hat das mit einem echten Mangel nichts mehr zu tun. Du wirst auf bestimmten Schulen bestimmt auch als Tocher von Multimillinären von den Kindern der Milliadäre gemobbt. Aber das macht dich noch lange nicht arm. Es ist also besser hier von “sozialer Spaltung” als von Armut zu sprechen. Bei Obdachlosigkeit ist es ähnlich. Da geht es auch mehr um psychische als materielle Probleme. Schließlich werden Wohnungen in Deutschland für Menschen ohne Einkommen vom Staat bezahlt. Nur, dass Menschen mit schweren Psychosen oder einer Drogenabhängigkeit es nun einmal nicht ohne weiteres schaffen selbstständig in eine Region mit genug Wohnungen (gibt es immer noch) zu ziehen und dann die notwendigen Anträge einzureichen. Wenn jemand in Deutschland durch das soziale Sicherungsnetzt fällt liegt das also nicht an den zu geringen Transferleistungen, sondern daran, dass wir zu wenig Psychiater und Sozialabeiterinnen und zu viel Bürokratie haben.

        • silly goose meekah
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          17 months ago

          Und warum genau ist es dir so wichtig dazwischen zu unterscheiden, wenn es doch offensichtlich in einem Post bezüglich der Inflation in Deutschland um die “relative” Armut geht?

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            fedilink
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            7 months ago

            Weil ich ein Problem mit Desinformation habe. Du hattest “Du kannst dir zwar kein Dach mehr über dem Kopf leisten” geschrieben. Das Szenario ist in Deutschland zum Glück nicht realistisch. Was es gibt sind - wie ich bereits sagte - soziale, psychische und bürokratische Probleme, aber das ist nun einmal etwas völlig anderes als “kann sich nicht leisten” und wenn man das nicht beachtet, kann man das dazu führen, dass Lösungsversuche am Problem vorbeigehen.

            Die Idee eines Verfalls ist Mittelschicht ist außerdem auch gefährlich, weil man neben Reichen natürlich auch andere Gruppen - z.B. Flüchtlinge - verantwortlich machen kann. Dass Zuwanderung den Wohnungsmarkt nicht gerade entspannt sollte offensichtlich sein. Deshalb sollte man hier kein Öl ins Feuer gießen und aus einem realen, aber beherrschbaren Problem eine Katastrophe machen.