Nach Plänen von Elon Musk dürfen Nutzer künftig nur noch wenige Hundert Tweets pro Tag lesen. Das bringt SPD-Chefin Saskia Esken auf die Palme. Daher wirbt sie für das Konkurrenz-Netzwerk Mastodon. Um das zu stärken, hat Esken auch einen Plan.
Wie steht ihr eigentlich zu einem “öffentlich-rechtlichen” Pendant zu Mastodon/Twitter, Lemmy/Reddit usw.? Also Dienste, die nicht von einem Unternehmen betrieben werden sondern von der öffentlichen Hand. Gerade Politiker, Behörden usw. würde ich eher dort sehen wollen, anstatt dass sie über Dienste von privaten Unternehmen (z.B. Twitter) oder Einzelpersonen (z.B. Mastodon) kommunizieren.
Im Grunde also ein öffentlicher Raum, nur eben in der analogen Welt. Müsste natürlich technisch mit den Diensten privater Anbieter mithalten können.
EU Voice is the official ActivityPub platform of the EU institutions. With EU Video, it is part of an alternative social media pilot proposed and provided by the European Data Protection Supervisor.
Danke, kannte ich noch nicht. Gut, dass es das gibt. Und hoffentlich wird es bald noch offensiver beworben. Im Moment benutzen viele Behörden (nur) Twitter und Facebook für die Kommunikation. Bislang konnte man da auch ohne Account noch mitlesen, jetzt ist man aber gezwungen, einen Account bei dubiosen Firmen zu erstellen, wenn man über die (Öffentlichkeits-)Arbeit von Behörden informiert werden will. Finde ich ein Unding.
OT: kann ich eigentlich mit meinem Lemmy-Account Profilen auf Mastodon folgen? Ich sehe hier ab und zu mal Mastodon-Beiträge, also zumindest die Richtung Mastodon->Lemmy scheint zu funktionieren.
Oha. Die haben schon vor fast 3 Jahren mit Mastodon angefangen? Da waren sie ja mal ganz vorne mit dabei.
Und die Kosten scheinen ja auch gering zu sein, wenn ich das jetzt auf den ersten Blick richtig interpretiere. Klar kommt da noch ein bisschen Administrationsaufwand hinzu aber das wird den Kohl auch nicht wirklich fett machen.
Interessant fände ich, wenn die ÖRRs das Fediverse nicht nur zum Tröten, sondern tatsächlich auch für das Verbreiten von Inhalten bspw. über eigene Peertube-Instanzen nutzen würden. Damit könnten sie die Entwicklung von Open-Source vorantreiben anstatt eigene teure Mediatheken (die dann auch oft noch buggy sind) zu entwickeln.
auch für das Verbreiten von Inhalten bspw. über eigene Peertube-Instanzen nutzen würden
Hab da neulich mit zwei Hochschul-Angestellten drüber geredet, auf dem Gebiet der Wissenschaftskommunikation. Die Idee finden sie gut, und haben sie schon mit ihrem Rechenzentrum besprochen. Die finden die Idee auch gut, und würden mal einen Testballon steigen lassen. Für einen dauerhaften Betrieb sind keine Kapas und Gelder da. Außerdem scheuen Leute vor Verantwortung zurück, weil Unklarheiten bezüglich der DSGVO bestehen.
Im Gegensatz zu monolithischen Plattformen ist es im Fediverse eben nicht so klar und einfach zu sagen, wo deine Daten liegen und zu garantieren, dass du sie löschen kannst.
Ich fände es super, wenn von öffentlichen Geldern bezahlter Content auf FOSS-Plattformen verfügbar gemacht wird. Das scheint die Haupthürde für Alternativen von YouTube zu sein, dass Content Creators auf die Monetarisierung von YouTube angewiesen sind, und kleinere Plattformen schlicht nicht vergleichbar viel Geld zahlen können. Die Öffis, frei von diesen Zwängen, könnten den Weg bereiten.
Ja ich denke mir auch dass rechtliche Fragen da das größte Problem sind:
Wer über P2P-Netzwerke Inhalte verbreitet ist anscheinend auch dafür verantwortlich mit allen rechtlichen Konsequenzen.
Die ÖRRs würden vermutlich die Kontrolle darüber verlieren wer was wie lange teilen kann.
etc. …
Aber vermutlich alles Dinge die sich rechtlich oder technisch lösen ließen wenn man wirklich wollte.
rechtlich sollte endlich gelöst werden, dass die Inhalte, die selbst produziert wurden, unendgeltlich und dauerhaft verfügbar sind.
Wenn dann der James Bond von Donnerstag Abend nicht in der Mediathek gesehen werden kann, ist egal. Aber die Inhalte, die aus öffentlichen Gelder bezahlt werden verstecken zu müssen, weil sich die Privaten sonst zu benachteiligt fühlen ist einfach Unsinn.
Der Gesetzgeber muss hier endlich klarstellen, dass der Wettbewerb Vorteile für die Kunden, und nicht für die Unternehmen bringen sollte. Denn das ist die Kernbehauptung, warum wir Kapitalismus statt anderen Wirtschaftsformen haben sollen.
Wenn man bedenkt, dass die Infrastruktur von bisherige Kommunikationsmedien (z.B. Post, Telefon) praktisch auch von einem Monopol verwaltet wird, ist die Idee einer “staatlichen” Social-Media-Plattform eigentlich naheliegend. Aber die Angst vor Zensur ist im Internet viel größer und ich sehe nicht viel Akzeptanz dafür.
Gegen eine öffentlich-rechtliche Instanz von Lemmy/Mastodon spricht hingegen sehr wenig. Politiker können dort mit den Leuten kommunizieren ohne Abhängigkeit von Privatunternehmen. Und ich denke bzw. hoffe, dass der Föderations-Markt regelt und eventuelle übermäßige staatliche Kontrolle mit sinkender Reichweite bestraft. Das sollte auch die Twitter-“Free-Spech”-Absolutisten befriedigen. Truth Social ist schließlich auch kein ernsthafter Konkurrent zu Twitter, weil die meisten Leute dort einen heftigen Bias sehen.
Hilft natürlich nichts, wenn jede Partei und Medienanstalt ihre eigene Instanz ins Leben ruft. Macht ein @deutschland und gut ist. Dann besteht auch die Chance, dass der Normalbürger es benutzt.
Finde ich höchst problematisch. Stell dir vor die AFD kommt an die Macht und die einzigen etablierten sozialen Medien werden von der Regierung gesteuert. Außerdem hätte ich keine Lust auf rein deutschen content.
Haha ich stelle mir ein von SAP und T-Systems angeführtes Konsortium voller Brioni-Träger vor. Bitte, bitte nicht. Wir haben den ohnehin viel zu teuren öffentlichen Rundfunk, auf dem uns unsere Politiker und Behörder erreichen können.Im Katastrophenfall kann das Mobilfunknetz für wichtige Mitteilungen genutzt werden.
Außerdem haben von den größeren Parteien SPD (spd.social) und Grüne (gruene.social) schon seit einiger Zeit eigene Instanzen. Dort sind nicht nur die Parteien sondern auch einzelne Politiker aktiv.
Also ein öffentlicher Betreiber muss nicht sein, aber ich erwarte mir die Schaffung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, dass sich non-profit-Anbieter etablieren können. Im besten Fall will ich die Verunmöglichung davon, dass das als profitables Business geführt werden kann (dafür ist die allgemeine Diskursfähigkeit bzw. die Agora der Neuzeit zu schade), sondern stattdessen als Community-Projekt, zB mit geförderter Infrastruktur.
Wie steht ihr eigentlich zu einem “öffentlich-rechtlichen” Pendant zu Mastodon/Twitter, Lemmy/Reddit usw.? Also Dienste, die nicht von einem Unternehmen betrieben werden sondern von der öffentlichen Hand. Gerade Politiker, Behörden usw. würde ich eher dort sehen wollen, anstatt dass sie über Dienste von privaten Unternehmen (z.B. Twitter) oder Einzelpersonen (z.B. Mastodon) kommunizieren.
Im Grunde also ein öffentlicher Raum, nur eben in der analogen Welt. Müsste natürlich technisch mit den Diensten privater Anbieter mithalten können.
Die Einzelperson kann auch der Bund / eine Behörde selbst sein und genau das passiert auch schon.
https://social.bund.de/explore
Da findest Du THW, BSI, DWD, Zoll, RKI, bpb, Bundesnetzagentur, usw, usf.
Yepp. Und hatte die EU nicht auch einen am Laufen?
Ja.
https://social.network.europa.eu/explore
Danke, kannte ich noch nicht. Gut, dass es das gibt. Und hoffentlich wird es bald noch offensiver beworben. Im Moment benutzen viele Behörden (nur) Twitter und Facebook für die Kommunikation. Bislang konnte man da auch ohne Account noch mitlesen, jetzt ist man aber gezwungen, einen Account bei dubiosen Firmen zu erstellen, wenn man über die (Öffentlichkeits-)Arbeit von Behörden informiert werden will. Finde ich ein Unding.
OT: kann ich eigentlich mit meinem Lemmy-Account Profilen auf Mastodon folgen? Ich sehe hier ab und zu mal Mastodon-Beiträge, also zumindest die Richtung Mastodon->Lemmy scheint zu funktionieren.
Afaik ist es andersrum noch nicht möglich.
Könnte interessant sein… https://fragdenstaat.de/anfrage/socialbundde/
Oha. Die haben schon vor fast 3 Jahren mit Mastodon angefangen? Da waren sie ja mal ganz vorne mit dabei.
Und die Kosten scheinen ja auch gering zu sein, wenn ich das jetzt auf den ersten Blick richtig interpretiere. Klar kommt da noch ein bisschen Administrationsaufwand hinzu aber das wird den Kohl auch nicht wirklich fett machen.
Ein paar öffentlich-rechtliche kann man hier schon auf Mastodon finden
https://ard.social
https://zdf.social
Interessant fände ich, wenn die ÖRRs das Fediverse nicht nur zum Tröten, sondern tatsächlich auch für das Verbreiten von Inhalten bspw. über eigene Peertube-Instanzen nutzen würden. Damit könnten sie die Entwicklung von Open-Source vorantreiben anstatt eigene teure Mediatheken (die dann auch oft noch buggy sind) zu entwickeln.
Hab da neulich mit zwei Hochschul-Angestellten drüber geredet, auf dem Gebiet der Wissenschaftskommunikation. Die Idee finden sie gut, und haben sie schon mit ihrem Rechenzentrum besprochen. Die finden die Idee auch gut, und würden mal einen Testballon steigen lassen. Für einen dauerhaften Betrieb sind keine Kapas und Gelder da. Außerdem scheuen Leute vor Verantwortung zurück, weil Unklarheiten bezüglich der DSGVO bestehen.
Im Gegensatz zu monolithischen Plattformen ist es im Fediverse eben nicht so klar und einfach zu sagen, wo deine Daten liegen und zu garantieren, dass du sie löschen kannst.
Ich fände es super, wenn von öffentlichen Geldern bezahlter Content auf FOSS-Plattformen verfügbar gemacht wird. Das scheint die Haupthürde für Alternativen von YouTube zu sein, dass Content Creators auf die Monetarisierung von YouTube angewiesen sind, und kleinere Plattformen schlicht nicht vergleichbar viel Geld zahlen können. Die Öffis, frei von diesen Zwängen, könnten den Weg bereiten.
Ja ich denke mir auch dass rechtliche Fragen da das größte Problem sind:
rechtlich sollte endlich gelöst werden, dass die Inhalte, die selbst produziert wurden, unendgeltlich und dauerhaft verfügbar sind.
Wenn dann der James Bond von Donnerstag Abend nicht in der Mediathek gesehen werden kann, ist egal. Aber die Inhalte, die aus öffentlichen Gelder bezahlt werden verstecken zu müssen, weil sich die Privaten sonst zu benachteiligt fühlen ist einfach Unsinn.
Der Gesetzgeber muss hier endlich klarstellen, dass der Wettbewerb Vorteile für die Kunden, und nicht für die Unternehmen bringen sollte. Denn das ist die Kernbehauptung, warum wir Kapitalismus statt anderen Wirtschaftsformen haben sollen.
Wenn man bedenkt, dass die Infrastruktur von bisherige Kommunikationsmedien (z.B. Post, Telefon) praktisch auch von einem Monopol verwaltet wird, ist die Idee einer “staatlichen” Social-Media-Plattform eigentlich naheliegend. Aber die Angst vor Zensur ist im Internet viel größer und ich sehe nicht viel Akzeptanz dafür.
Gegen eine öffentlich-rechtliche Instanz von Lemmy/Mastodon spricht hingegen sehr wenig. Politiker können dort mit den Leuten kommunizieren ohne Abhängigkeit von Privatunternehmen. Und ich denke bzw. hoffe, dass der Föderations-Markt regelt und eventuelle übermäßige staatliche Kontrolle mit sinkender Reichweite bestraft. Das sollte auch die Twitter-“Free-Spech”-Absolutisten befriedigen. Truth Social ist schließlich auch kein ernsthafter Konkurrent zu Twitter, weil die meisten Leute dort einen heftigen Bias sehen.
Hilft natürlich nichts, wenn jede Partei und Medienanstalt ihre eigene Instanz ins Leben ruft. Macht ein @deutschland und gut ist. Dann besteht auch die Chance, dass der Normalbürger es benutzt.
Finde ich höchst problematisch. Stell dir vor die AFD kommt an die Macht und die einzigen etablierten sozialen Medien werden von der Regierung gesteuert. Außerdem hätte ich keine Lust auf rein deutschen content.
Haha ich stelle mir ein von SAP und T-Systems angeführtes Konsortium voller Brioni-Träger vor. Bitte, bitte nicht. Wir haben den ohnehin viel zu teuren öffentlichen Rundfunk, auf dem uns unsere Politiker und Behörder erreichen können.Im Katastrophenfall kann das Mobilfunknetz für wichtige Mitteilungen genutzt werden.
Außerdem haben von den größeren Parteien SPD (spd.social) und Grüne (gruene.social) schon seit einiger Zeit eigene Instanzen. Dort sind nicht nur die Parteien sondern auch einzelne Politiker aktiv.
Also ein öffentlicher Betreiber muss nicht sein, aber ich erwarte mir die Schaffung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, dass sich non-profit-Anbieter etablieren können. Im besten Fall will ich die Verunmöglichung davon, dass das als profitables Business geführt werden kann (dafür ist die allgemeine Diskursfähigkeit bzw. die Agora der Neuzeit zu schade), sondern stattdessen als Community-Projekt, zB mit geförderter Infrastruktur.
Wofür braucht man da Mastodon? Eine einfache Webseite inklusive RSS erfüllt den Zweck des Nachrichten versenden viel besser.
Ich kann jedoch verstehen wieso Parteien eigene Instanzen aufsetzen wollen. Die wollen schließlich mit den Lesern diskutieren.
Sind doch viele bei Mastodon mit ihrer eigenen Instanz. Verstehe das Problem nicht. Alles Open Source, ist doch top.