Die einen machen es, weil sie Veränderungen wollen, welche die Zukunft der Welt verbessern sollen. Die anderen machen es aus rein egoistischen Gründen. ¯\_(ツ)_/¯
Bearbeitung: “anderen” vergessen
Die einen wollen dass der Durchschnittsbürger seinen Lebenswandel hinterfragt und ggf anpasst die anderen wollen dass alles so bleibt wie es ist unabhängig davon ob sich die Umstände geändert haben.
Am Ende sind Menschen halt echt furchtbar bequem und wollen am liebsten jemand anderem die Schuld geben können und da man auch am liebsten alles in schwarz und weiß sieht heißt das im Umkehrschluss dass man selbst ja nicht schuld sein kann.
Es ist echt zum verzweifeln…
Keine Rettungsgasse bei den Treckern :-(
Ach das war doch bekannt. Die Sanitäter hätten halt Home Office machen müssen!
Molotovs vertreiben auch Traktoren
Die kleben sich doch jetzt mit Beton fest, ich glaube da bekommst du eher Grillfleisch als die Menschen vertrieben.
Oben: gegen billigen Diesel
Unten: wegen billigem Diesel
Deswegen fahren die Autos unten hinterher und die oben drüber.
Ich fahre morgen aus dem Norden in den Süden. Muss ich mir jetzt ernsthaft Gedanken machen, dass ich wegen denen im Stau stehen muss?
Ja.
Agrar-RAF
Wenn die Bauern einen Rettungswagen blockieren, dann ist das sicher auch 3 Tage in den Medien oder? ODER?
Der Unterschied ob Terroristinnen oder Protestierenden ist schlicht die Anzahl der Teilnehmer.
Dass Protestierende sogar von Politikern “Terroristen” genannt werden, ist ein Armutszeugnis für den sogenannten Rechtsstaat.
Und ob es eine starke Lobby auf der Seite der Protestierenden gibt
Beides Verhalten ist Nötigung und absolut unnötig. Ja, wir brauchen mehr Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung. Ja, wir müssen sicherstellen dass insbesondere kleinere Bauernhöfe eine Zukunft haben. Aber die Protestform macht alles zunichte.
Aber die Protestform macht alles zunichte.
Ist das so? Historisch betrachtet waren noch ganz andere Proteste erfolgreich. Die Bürgerrechtsbewegung in den USA war nicht friedlicher und die Suffragetten haben leer stehende Häuser angezündet um das Frauenwahlrecht zu erstreiten…
Und der Rückhalt in der Bevölkerung zu Klimaschuzzmaßnahmen ist seit der Letzten Generation signifikant gesunken.
Klingt, als wäre die Bevölkerung solange für Klimaschutz, wie die Bild nicht zu laut rumschreit. Klimaschutzpolitik gibts ja nicht erst seit der Letzten Generation, und die Traktorblockaden scheinen kaum jemanden dazu zu bringen, plötzlich gegen die Anliegen der Bauern zu sein.
Leute welche wegen sowas weniger Klimaschutzmassnahmen wollen, wären sowieso bei der ersten unausweichlichen Unannehmlichkeit abgesprungen. Mal ein richtiges Beispiel von Virtue Signalling um besser dazustehen so lange man nichts machen muss. Da finde ich es ehrlich gesagt gut, dass wir sehen wie wenig Leute wirklich bereit sind was für den Klimaschutz zu tun und wer uns einfach nur anlügt.
Ey ließ das nochmal. Da steht dass die Leute sich nicht mehr mit den Aktivisten identifizieren können. Das hat erstmal nichts mit den Klimaschutz Maßnahmen zu tun
Ja, guter Punkt. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Leute, die sich nicht mit den Protestierenden identifizieren können, auch die Sache selbst weniger unterstützen.
The activist’s dilemma: Extreme protest actions reduce popular support for social movements.
Dann wiederum habe ich nun auch das hier gefunden, welches den Zusammenhang zwischen Protestformen und der Unterstützung von Klimaschutz genauer untersucht hat:
Oder dies hier, was generell Protestformen untersucht hat:
When Are Social Protests Effective?
Es gibt noch viele weitere Untersuchungen zu dem Thema wie effektiver Protest funktioniert und ich finde, dass dies eine interessante, weil wichtige, Fragestellung ist. Auf Basis meiner sporadischen Recherchen dazu, scheint es bisher aber noch keinen wissenschaftlichen Konsens zu geben. Man sieht Vor- und Nachteile. Je nach Studie mal mehr das eine als das andere. Eindeutige abschließende Ergebnisse liegen meines Wissens aber noch nicht vor.
Wenn man so am Tropf der Subventionen hängt und das wie ich jetzt lernte wohl nicht erst seit gestern, sondern den 60ern, dann reden wir nicht von der Zukunft, sondern der Zombifizierung einer Branche. Da braucht es deutlich mehr als das, nämlich eine grundlegende Reform, aber da wären die gleichen Typen direkt schon wieder auf der Straße, wenn es gegen Monokulturen, Überdüngung und Massentierhaltung geht.
Was ich nicht verstehe ist, warum der Bauernprotest ausgerechnet von kleineren Bauern getragen wird. Die werden seit Jahren von den Großkonzernen wegkanabilisiert. In Rheinland-Pfalz allein waren das 2023 2.500 Höfe. Der Wegfall der Subventionen trifft diese Großkonzerne stärker, als die Kleinbauern. Dadurch wird eigentlich die Konkurrenzfähigkeit der Kleinbauern erhöht, solange jetzt keine Konzerne aus dem Ausland sich hier breitmachen. Wenn ich einen kleineren Hof hätte, würde ich eher für Protektionistische Maßnahmen oder Subventionen für kleine Höfe, statt für Subventionen für alle Landwirte protestieren - kurz: linke Politik fordern.
Die kleinen Höfe fühlen sich am stärksten bedroht, weil sie die anderen kleinen Sterben sehen und stärker unter Bürokratie zu leiden haben (z.B. weil sie haupterwerbkich arbeiten gehen und weniger Zeit fürs Büro haben). Gleichzeitig ist die Solidarität innerhalb des Standes dann doch wieder groß, man sitzt auch mit dem großen Biogas-Bauern am Stammtisch. Man hilft sich ja auch gegenseitig oft und gerne aus. Und oft fehlt es vielleicht auch schlicht an Informationen, was für wen jetzt besser wäre, man macht halt dann doch das, was die Lobby-Sprecher sagen- was übrigens beim Naturschutz usw. oft auch nicht anders ist. Um Kritik am großen Kurs äußern zu können, muss man schon sehr gut in der Materie sein.
Das hat u.A. auch zu einer großen Anspruchshaltung und einer Opfermentalität geführt. Ich habe beruflich oft mit Landwirten zu tun und Ja, es gibt reale Probleme, u.A. ausufernde Bürokratie etc… Leider sind die wirklichen Problemfaktoren vor lauter Dauer-Gejammer kaum erkennbar da einfach jede Neuerung als weitere Sargnagel abtituliert wird.