So hat sich die Schufa ihre Transparenzoffensive sicher nicht vorgestellt: Durch eine Sicherheitslücke ist es am Wochenende möglich gewesen, über die App von Bonify Mieterauskünfte unter fremden Namen abzurufen. Die Sicherheitsforscherin Lilith Wittmann des Kollektivs Zerforschung kam so zu einer Auskunft des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn.

“Nach unserem jetzigen Kenntnisstand hat eine IT-Sicherheitsexpertin und Aktivistin im Rahmen des Kontoident-Verfahrens zwischen Bonify und Boniversum eine Lücke entdeckt, die ausgenutzt werden konnte, um eine eigene Adresse mit einer fremden auszutauschen”, teilte die Schufa Golem.de mit. “Die von der Schufa implementierten Sicherheitsstandards für eine solche Anmeldung zur Schufa-Scoreabfrage haben die unrechtmäßige Adressverwendung verhindert.” Daten der Schufa seien von dem Vorfall nicht betroffen gewesen.

Nach Bekanntwerden der Lücke wurde der Dienst von Bonify vorerst abgeschaltet. “Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, wir führen gerade Wartungsarbeiten durch”, heißt es in der App und auf der Webseite. Bonify sei “in Kürze wieder online”. Auch eine kostenlose Abfrage der eigenen Bonität ist damit aktuell nicht möglich.

Im Juli 2022 kündigte die Schufa an, dass Verbraucher über die Bonify-App zukünftig über Negativeinträge informiert werden sollten. Schufa-Chefin Tanja Birkholz sagte, sie sei selbst “mehrfach Opfer von Identitätsbetrug geworden”, was durch die einfachere Datenabfrage erschwert werden solle. Verbraucherschützer hingegen kritisierten einen erweiterten Einblick in Kontodaten, der über Bonify ebenfalls möglich sein soll.

  • Jannis
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    Deutsch
    602 years ago

    Lilith Wittmann, die CDU und Sicherheitslücken in Apps. Nenne mir ein ikonischeres Trio; ich warte.

  • Synecdoche
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    Deutsch
    532 years ago

    Gut, dass es solche Leute gibt. Egal, ob Hacker oder nicht. Immerhin ist die App erstmal offline.

  • Iapar
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    Deutsch
    62 years ago

    Schufa-Chefin Tanja Birkholz sagte, sie sei selbst “mehrfach Opfer von Identitätsbetrug geworden”, was durch die einfachere Datenabfrage erschwert werden solle.

    1. Sollte eine Person die öffter das Opfer vom identitätsbetrug geworden ist Entscheidungen über Identitäten treffen? In irgendeiner Form?

    2. Durch das vereinfachen soll es erschwert werden?

    Liegt das an mir? Raff ich da was nicht oder ist das tatsächlich so Bananen wie es klingt?

  • @[email protected]
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    Deutsch
    32 years ago

    Vielleicht gibt es eine genaue Definition von Hacker, die ich nicht kenne, aber ich würde sagen, dass es auf die Motivation und das Ziel ankommt.

    • Ja es gibt eine Definition von Hacken und das hat nichts mit gut und böse oder Motivation zu tun. Ein Hack ist die Umfunktionierung eines Gegenstandes. Hacker bringen Dinge dazu Sachen zu machen für die sie nicht gemacht sind.

      • Geizeskrank
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        212 years ago

        Als man noch einen Telefonhörer in den Akkustikkoppler legen musste, um das FBI zu hacken.

      • WheelchairArtist
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        Deutsch
        -132 years ago

        Was hat Zugriff auf eine offene API mit Hacken zu tun?

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          Deutsch
          212 years ago

          Wenn man den Artikel liest kann man sehen, dass der api Zugriff in einem bestimmten Zeitraum erfolgen muss und dadurch einen Zugriff ermöglicht der eigentlich nicht vorgesehen ist. Eigentlich ist hacken doch oft ein austricksen der api? Z.B. SQL injection nutzt auch die ganz normale api nur mit bösartigen Daten.

    • Nobsi
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      Deutsch
      112 years ago

      WEnn ich deine Mutter anrufe und ihr vorspiele ich wäre du, und sie gibt mir dann ihr Kennwort zum Bankkonto, dann ist das auch Hacking., Warum sollte also “Ich bin Jens Spahn” zum Computer sagen keins sein?