Die politische Situation in Templin bezeichnet Tyler Weidner dennoch als „privilegiert“. Im Gegensatz zu anderen Orten, wie dem knapp 40 Kilometer entfernten Angermünde oder dem sächsischen Bautzen, gebe es keine gefestigten Neonazistrukturen.
„Die waren auf Tiktok, und es gab lange Zeit keine andere Partei, die da mitgemacht hat“, sagt er. Die AfD-Kandidaten würden sich im Netz als sympathisch verkaufen, das ziehe bei Jugendlichen, das fänden die lustig.
Nachdem in Templin junge Neonazis im Jahr 2008 einen Obdachlosen ermordeten, sei das Problem erkannt worden und Geld geflossen. „Dann hat man das mit den vielen rechten Jugendlichen in den Griff bekommen, und dann war die Kohle schon wieder weg“, sagt der Sozialarbeiter. Zu dieser Zeit habe es in Templin acht Jugendeinrichtungen gegeben; jetzt seien es noch zwei.
Das regt mich am meisten auf: man weiß, was funktioniert. Es wird aber einfach nicht gemacht.