Inspiriert durch die Frage nach Kanistern und Nachfüllbeuteln (Link 1, Link 2) mal die Frage an die Community, ob es ökologisch insgesamt besser ist, Milch in Flaschen oder Milch in Tetrapaks zu kaufen?
Die Tetrapaks sind leichter (beim gesamten Transportweg) und kompakter zu stapeln. Die Flaschen sind dafür mehrmals nutzbar und nicht aus Plastikverbundstoff.
Wie rechnet sich das insgesamt? Also auch mit Herstellung der jeweiligen Verpackung, Lebensdauer der Flaschen usw.?
Am “saubersten” ist es sicher die Milch frisch beim Bauern direkt in Mehrwegverpackung zu füllen. Aber das ist nicht immer praktikabel.
(Ökologisch ist es am besten tierische Lebensmittel gar nicht erst zu konsumieren.)
Die Frage stellt sich genau so für Hafermilch
Die gibt’s zB. bei dm als 1:3 Konzentrat im Tetrapack. Finde ich einen interessanten Ansatz.
Interessant. Wäre das nicht auch mit Kuhmilch machbar? Auf dreifache Fettmenge hochkonzentrieren und dann bei Verwendung verdünnen?
Milchpulver. Einfach zu lagern, transportieren und schmeckt sogar besser als Frischmilch. Darum benutzt die Industrie es auch so viel.
Aber Flüssigkeit (die Tiermilch nunmal von Natur aus ist) zu pulverisieren, kostet auch Energie. Ob damit nicht alle sonstigen ökologischen Vorteile wieder ausgehebelt werden?
Bei Pflanzenmilch, zumindest bei zum Beispiel Hafer oder Dinkel, könnte ich mir vorstellen, dass bereits vor der Verarbeitung zu Milch eine Pulverisierung mit weniger Energieaufwand möglich ist. Schließlich muss das Korn nur gemahlen und optional Enzyme und Süßstoff hinzugefügt werden und kein Wasser entzogen werden.
Das ist dann wieder die Frage, wieviel Energie dadurch beim Transport gespart werden kann. Ähnlich wie mit Saft aus Konzentrat.
Nennt sich Kondensmilch und ist schon uralt
Es gibt Milchpulver zu kaufen. Das on-demand anzurühren ist nervig, aber wenn man viel Milch konsumiert, kann man sich davon auch 1, 2 Liter auf einmal machen und ganz normal kühlen.
Es gibt auch die Möglichkeit auf Haferpulver (reicht für mehrere Liter, braucht weniger platz, produziert weniger Müll). Geschmacklich muss man halt schauen
Bekommt man das homogen genug verrührt?
Ich benutz meistens den großen Mixer, aber für kleinere Mengen benutze ich so nen Fitness-Shake-Becher und mach das wie bei Proteinshakes, alles kein Problem.
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Ich benutze einen ganz normalen Löffel und mit dem ist es auch kein Problem.
Klar, aber wenn schon an der Verpackung versucht wird zu optimieren, da wollte ich auch auf das immense Optimierungspotential des Inhaltes hinweisen.
Ist ja auch sehr richtig, ich wollte ja nur ergänzen:)
In Mehrwegflaschen wird schwierig. Neben dem logistischem Aufwand ist die Reinigung nach so 5 Tagen vor sich hingammeln in der Logistikkette relativ hoch.
Tetrapacks wiederrum haben das Problem, dass die verschiedenen Schichten nicht gut trennbar sind.
Es gibt auch Milchtüten aus Plastik .it Kreideanteil, z.B. bei Hemme Milch. Das wird so mit der besten Kompromiss sein.
Die Tüten habe ich seit sicher zwanzig Jahren nicht mehr gesehen. Wo gibt es die noch?
Lidl hat die bei uns auch (NI)
In Berlin und im Großraum Bremen habe ich die in letzter Zeit auch gesehen.
In meiner Region (Großraum Hannover) gibt es die in jedem Rewe, da Hemme dort auch angesiedelt ist. Ich gehe mal davon aus, dass wenn es einen regionalen Produzenten davon bei dir gibt, wirst du diese Beutel im Supermarkt finden können, bzw. einfach mal danach fragen.
Moment Mal, Hemme kenne ich doch aus der Uckermark in Brandenburg?! Heute lernte ich: Es gibt tatsächlich zwei Unternehmen in der Branche die als Hemme firmieren und beide ihre Milch in diesen Tüten anbieten.
Raum Tübingen gibt es glaub auch einen Hersteller der das macht.
Das ist eher meine Ecke. Mal schauen. Danke!
Tetrapaks koennen ohne viel Aufwand beim Kartonrecycling verarbeitet werden - beim Pulp laesst sich der Kunststoff abscheiden. Ist daher ausserhalb von Deutschland ziemlich ueblich dass Tetrapaks zusammen mit Karton gesammelt werden.
Die Plastiktüten kenn ich noch aus meiner Kindheit. Sind aber immer etwas schwierig in der Handhabung, und gibt mehr Kleckerei wenn die Kinder selber eingießen wollen.
Die schließen sich irgendwie oben selbst mittlerweile. Ich bin auch immer wieder überrascht, dass die wabbeligen Teile selbst mir Patscherten selten was daneben gehen lassen. Flaschen mit großer Öffnung sind da schlimmer.
Das ist im Prinzip die Abwägung zwischen Plastikverschmutzung, CO2-Emmissionen und Wasserverbrauch. Plastik lässt sich generell nicht ohne Austreten von Mikroplastik recyceln, also bin ich eher für Mehrwegflaschen aus Glas oder biologisch abbaubaren Materialien. Wenn man nur CO2 betrachtet wäre wahrscheinlich Plastik besser.
Wenn man in einer Kommune mit Müllverbrennungsanlage wohnt ist Tetra Pack wahrscheinlich die beste Wahl.
Am “saubersten” ist es sicher die Milch frisch…
Aus deiner eigenen Erkenntnis folgt quasi schon die Antwort. Alle Verpackung haben ihre Vor- und Nachteile. Aber keine ist so gravierend, dass sie nicht bedeutungslos wird hinter der Frage “Wo kommt die Milch her und wie weit wurde sie transportiert?”.
Also wenn du nicht gerade den Bauern in der Nachbarschaft hast, der direkt in Mehrwegflaschen oder Tetrapacks verkauft, sollte dir die Frage keine Sorgen machen.
(Nur am Rande zum Thema passend aber: siehe auch die Einwegflaschendiskussion um Lidl. Selbst unser Mehrweg-Pfand-System hat noch genug ungenutzten Spielraum für Optimierungen, dass Lidl es geschafft hat mit einem optimierten Einwegsystem bessere Ergebnisse zu erzielen. Die gesamte Diskussion, welche Verpackung besser für die umwelt ist hängt also immer an den Details.)>
Das ifeu hat das im Auftrag des NABU in einer Studie untersucht, dabei wird unter anderem auch auf (Tier-)Milchfrischprodukte eingegangen. Zusätzliche Informationen findest du auf der Webseite des Verbands.
Ich kenne die Inhalte nicht im Detail, bin vor einiger Zeit selber darauf gestoßen und habe mir noch vorgenommen mich da einzulesen. Pflanzliche Alternativen werden so wie ich das sehe nicht berücksichtigt, aber dein Fokus ist ja die Verpackung und nicht der Inhalt.