c/rentnerfahrenindinge
Das mit dem verlinken muss ich noch üben, danke.
Das gibt’s ja wirklich! Danke für den Link.
Ab 80 würde mir schon fast reichen. Aber auch das wird wohl nicht kommen.
Ganz ehrlich? Ich fände alle 10 Jahre ab Erhalt der Fahrerlaubnis für alle völlig vertretbar. Zusätzlich dann z.B. alle 5 Jahre ab 60 und alle 2 ab 80 hört sich dann auch nicht mehr so schlimm an.
In meinem Umfeld gibt’s auch viele junge Leute, mich eingeschlossen, die seit der Prüfung nur seltenst Auto fahren. Mich würde es nicht wundern, wenn 1/4 meines Freundeskreises durchfallen würde.
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Nur wenn es eine unabhängige Kontrollbehörde für Fahrschulen und Prüfer gibt. Dafür ist der Kram einfach zu teuer, als das ich mich alle zehn Jahre demütigen lasse.
Fande es schon immer ein bisschen komisch, dass Fahrschulen so ein komisches mehr oder weniger privates Ding sind. Warum kriege ich den staatlich anerkannten Führerschein indem Ulf, 53, mir als Nebenjob fahren beibringt (und falls man weibliche Fahrschülerin ist natürlich auch noch mal sexuell belästigt werden), statt dass das irgendeine direkt staatliche geführte Institution ist?
Würde die Qualität ganz bestimmt verbessern wenn der Staat das auch noch organisieren müsste.
Was ist in den letzten Jahren mit Fahrschulen und Prüfern passiert? Zu meiner Zeit war das keine Demütigung. Fahrschule war nett, wenn man als Beispiel schon Moped hatte waren die Pflichtstunden und fertig. Prüfer hat seine Tricks versucht, die aber jeder kannte. Keiner hat da jemanden extra geärgert. Normal halt.
Das sowas kommen muss, ist sinnvoll. Vor 50 Jahren musste man 3h inkl. Prüfung fahren und paar Fragen beantworten. Sportwagen hatten 60PS. In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Ich war erstaunt, das einige Dinge anders geregelt sind, als ich neulich meiner Nichte bei Theorie helfen wollte…
Jeder, der in Stadtgebieten ohne Radwege Fahrrad fährt, weiß außerdem, dass viele Autofahrer unabhängig ihres Alters die Regeln der Straßenverkehrsordnung gar nicht kennen, wenn es um Benutzungspflichten von Radwegen geht. Führerscheine legen den völlig falschen Fokus.
Ich würde einen Schritt weitergehen und sagen, dass die Benutzungspflichten von Radwegen generell eher unbekannt sind. Weiterhin würde ich mich so weit aus dem Fenster legen zu sagen, dass die Autofahrenden eher mehr Ahnung von der StVO haben als Fahrradfahrende.
Ich würde einen Schritt weitergehen und sagen, dass die Benutzungspflichten von Radwegen generell eher unbekannt sind.
Ein getroffener Hund?
Weiterhin würde ich mich so weit aus dem Fenster legen zu sagen, dass die Autofahrenden eher mehr Ahnung von der StVO haben als Fahrradfahrende.
Ja, ein getroffener Hund, denn das ist auch gar nicht wichtig. Warum sollten Fahrradfahrer die Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen oder die maximal zulässige Gesamtmasse eines Autos mit Anhänger kennen? Es würde für Radfahrer ja völlig ausreichen, zu wissen, wo sie nicht fahren dürfen. Autofahrer hingegen müssten eigentlich alle Regeln des Verkehrs kennen und zwar auch alle, die nur andere Verkehrsteilnehmer betreffen, wenn sie diese schon anbrüllen oder nötigen wollen. Ach ne, Moment: Das ist ja gar nicht erlaubt! Da kann man aber mal durcheinander kommen, weil es so normal ist. Es würde für Autofahrer schon ausreichen, wenn sie die Regeln kennen würden, die nur sie betreffen. Es wäre sogar besser, weil sie sich dann nicht zum Scharfrichter berufen fühlen würden. Ein verantwortungsvoller Autofahrer schaut nicht danach, was andere falsch machen und wie man sie dafür bestrafen kann, sondern wie er selbst regelkonform, vernünftig, gelassen und sicher darauf reagieren kann. Wenn da eine scharfe Landmine auf der Straße steht, sagst du ja auch nicht, die darf da gar nicht sein, um dann voll draufzuhalten.
Bei mir kommen hier jedenfalls sehr, sehr starke “Radfahrer brauchen Nummernschilder” Vibrationen an und die sind ein untrügliches Zeichen für Ignoranz, Inkompetenz und charakterliche Uneignung ein Fahrzeug zu führen. Und davon, dass es eigentlich ein Unding ist, dass Nichtautofahrende überhaupt den Regeln des Autoverkehrs unterworfen werden, haben wir jetzt noch gar nicht angefangen.
Ich beneide Dich um Deine einfache Sicht auf die Welt.
Und nein, ich bin mit mir und meiner Kenntnis der StVO im Reinen, egal welches meiner unterschiedlichen Fortbewegungsmittel ich gerade benutze.
Relevante Statistik zu dem Thema: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_N013_46241.html
(Einen) relevanten Abschnitt mal rauskopiert:
Ältere Menschen sind gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung seltener in Verkehrsunfälle verstrickt als jüngere. Im Jahr 2021 waren 66 812 Menschen ab 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt, das waren 14,5 % aller Unfallbeteiligten, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Im Jahr 2021 waren dagegen 22,1 % der Bevölkerung in Deutschland mindestens 65 Jahre alt. Die geringere Unfallbeteiligung dürfte unter anderem daran liegen, dass ältere Menschen nicht mehr regelmäßig zur Arbeit fahren und somit seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen. Im hohen Alter geht auch die Nutzung individueller Verkehrsmittel wie Auto oder Fahrrad zurück.
Der fett markierte Teil deutet schon auf ein mögliches Problem hin. Bei Destatis arbeiten deutlich kompetentere Statistiker als ich (nicht Statistiker), aber der Schluss von “alte Menschen sind im Vergleich zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung weniger in Verkehrsunfälle verwickelt” und “Alte Leute fahren sicherer” ist doch groß. Erstens das offensichtliche Problem, das def Abschnitt selbst aufgreift. Wer weniger teilnimmt hat weniger Chancen Mist zu machen. Das sagt aber noch nichts darüber aus, wie denn die Verkehrsteilnahme aussieht, wenn teilgenommen wird.
Ein weiteres Problem könnte z.B. die Bevölkerungsverteilung verglichen mit der Unfallswahrscheinlichkeit in bestimmten Orten sein. Der Teil ist jetzt reine Projektion, aber: sagen wir ältere Leute wohnen eher in ländlichen Gebieten, und dass in ländlichen Gebieten weniger Unfälle passieren, weils halt weniger Mist zu machen gibt. Sofort ist offensichtlich, dass ältere Leute nicht notwendigerweise besser fahren, sondern durch ihre Umstände geschützt werden. Eine tickende Zeitbombe, falls dann mal ein Ausflug in die Stadt unternommen wird.Tl;dr: traue keiner Statistik, die du nicht selbst ausgelegt hast.
Den Wert der du suchst ist die Unfallzahl pro Personenkilometern in den entsprechenden Altersgruppen. Das ist deutlich aussagekräftiger, aber ich weiß jetzt auch nicht, ob der schon wo erhoben wurde.
*Fahrkilometern. Die Anzahl der Personen im Fahrzeug spielt keine Rolle, weil ja nur der Fahrer relevant ist.
“Autofahrer ab 65” ist sowieso eine unsinnige Kategorie. 65-Jährige sind im Allgemeinen erfahren und leiden auch weder an altersbedingten Ausfallerscheinungen noch an jugendlichem Übermut und dürften tatsächlich mitunter die sichersten Verkehrsteilnehmer sein. Bei 85-Jährigen sieht das anders aus, die sind was die Verkehrssicherheit angeht in etwa mit Fahranfängern zu vergleichen. Man fasst hier also im Grunde eine der sichersten mit einer der unsichersten Gruppen von Autofahrern zusammen und, weil es mehr Autofahrer zwischen 65 und 75 gibt als über 75, liegt der Durchschnitt was Unfälle angeht eher niedrig.
Ein weiteres und meiner Meinung nach noch viel gravierendes Problem mit dieser Statistik ist, dass der Vergleich der Gruppen Junge vs Alte in diesem Kontext grundsätzlich unzulässig ist. Junge Menschen sind eine ziemlich homogene Gruppe, was ihre Fähigkeiten bezüglich Wahrnehmung, Reaktionsgeschwindigkeit und körperliches Feingefühl angeht. Die Varianz wird sich aber mit dem Alter ausweiten und visualisiert eine Fächerform bilden. Es ist außerdem kein Zufall, dass immer die Rede von ü65 ist. Das dürfte so ziemlich genau das Alter sein, ab dem sich die Geschwindigkeit, mit der sich die Bandbreite an körperlich-geistigem Vermögen ausweitet, auch noch erheblich beschleunigt. Selbst der langsamste 20-Jährige, dürfte fitter sein als der durchschnittliche 80-Jährige. Die zitierte Statistik ist allein schon deswegen meiner Meinung nach völlig wertlos, denn es ist evident, dass es unter den Alten mehr Menschen gibt, die körperlich-geistig objektiv nicht in der Lage sind ein Fahrzeug zu führen, als unter jungen Menschen.
Das wird ja auch völlig falsch diskutiert: Am Ende geht es nicht um ein Ältere vs. Jüngere, sondern darum, dass man unsichere Autofahrer aus dem Verkehr zieht, bevor sie anderen Menschen Schaden zufügen. Und wenn man jetzt aus der Statistik ablesen kann, dass gebrechliche alte Menschen nicht mehr in der Lage sind ein Auto zu führen und dass junge Männer übermäßig häufig in die Allee gurken, dann müssen wir halt Maßnahmen treffen, die Senioren von den Straßen holen und die junge Männer ausbremsen. Gesundheitsprüfungen für Senioren könnte man mit PS- und Geschwindigkeits-Begrenzungen für Fahranfänger kombinieren und gut ist.