Moin zusammen,
ausnahmsweise bin ich mal hier Unterwegs anstelle von [email protected]
Denn es würde mich mal interessieren, was ihr von einer Kennzeichenpflicht für Fahrräder halten würdet. Der Gedanke dazu kommt mir immer mal wieder, vor allem wenn ich die Satirischen Anti-Kommentare zu dem Thema sehe.
Persönlich fände ich die Idee eigentlich nicht schlecht - Eine Nummer beantragen (am besten Online), sich das Kennzeichen machen lassen und dann am Fahrrad Montieren. Dabei geht das Kennzeichen auf den Halter, nicht das Fahrzeug. Das wäre damit also eine Einmalanschaffung, die man beim nächsten Fahrrad einfach wiederverwenden könnte. Würde auch keinen Aufwand für Ummeldungen o.ä. generieren.
Damit könnte man auch Radfahrer melden, die Mist machen und besser Nachverfolgen. Als Radfahrer sehe ich leider oft andere Radfahrer, die sich einfach nicht an die Regeln halten - Auf dem Bürgersteig fahren, über rote Ampeln fahren, in die falsche Richtung fahren, in Fußgängerzonen ohne Freigabe für Fahrräder fahren, durch die Spielstraße mit dem Rennrad knallen, usw.
Das ergibt Kritik an Radfahrern generell. Denn, wenn die Leute einfach machen können, was sie wollen, ohne eine Strafe zu erwarten, ists ihnen halt egal.
Und warum sollte ein Fahrrad kein Kennzeichen brauchen, wenn selbst mein 25km/h Mofa sowas braucht, oder ein elektrischer Tretroller? Jeder hat sich im Straßenverkehr an die Regeln zu halten, und die Nachverfolgbarkeit von Fahrzeugen ist hier ein wichtiger Schritt.
Dagegen könnte man natürlich den zusätzlichen Aufwand oder Privatsphäre halten. Den ersten ists meiner Meinung nach jedoch wert und das zweite ist eher ein nicht-Argument, da es bereits viele Transportmittel mit Kennzeichen gibt. Und theoretisch sollte auch nur der Staat den Zusammenhang zwischen Kennzeichen und Halter ermitteln können.
Wie seht ihr das? Bin ich hier allein mit meiner Meinung (wie es mir oft scheint), oder gibts da vielleicht einen gewissen Konsens?
Edit: Jemand konnte mich umstimmen
Die Konsequenz wären wahrscheinlich deutlich mehr Unfälle mit verletzten Radfahrern.
Aus dem verwandten Thema Helmpflicht:
… lehnen die Experten die allgemeine Helmpflicht für Fahrrad-Fahrer ab. Eine Helmpflicht wäre sogar kontra-produktiv, da dies zu einer abnehmenden Radnutzung führt, wie internationale Studien belegen. Die verbliebenen Radfahrer mit Helm wären dann eher Gefahren ausgesetzt, da bei wenigen Radlern die Autofahrer Radfahrer öfter übersehen – die Unfallzahlen würden pro Radfahrer steigen.
aus https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradhelm#Fahrradhelmpflicht
Außerdem zeigen Autofahrer weniger Rücksicht, wenn Radfahrer offenbar gut geschützt sind, in dem Fall durch Helm.
Ich kann mich noch an die Einführung der Gurtpflicht erinnern… die Diskussionen waren die selben: “Ist doch Eigenverantwortung”, und wenn das Kind aus dem Kindersitz am Fahrrad auf die Straße fliegt, liegt es dann auch in der Eigenverantwortung des Kindes sich selbst zu schützen?
Glaubt wirklich ernsthaft jemand, dass es wegen einer Helmpflicht oder einem Schild am Fahrrad weniger Radfahrer geben würde? dann hätten vor gut dreissig Jahren auch spontan alle Autofahrer das Fahren aufgegeben, oder?
Australien hat das Experiment mit der Helmpflicht gemacht, mit genau der Konsequenz.
Nachdem die Helmpflicht eingeführt wurde, ging die Zahl der Radfahrer:innen um 30 Prozent zurück.
dann hätten vor gut dreissig Jahren auch spontan alle Autofahrer das Fahren aufgegeben, oder?
Naja, das Rad ist in vielen Fällen ein sekundäres Verkehrsmittel auf das sich leichter verzichten lässt, als auf das Auto.
Okay, bei Studien ist es nicht wirklich drinnen dagegen zu Argumentieren. Zumindest nicht ohne eigene Studie. Und n=1 zählt da nicht. Das wäre definitiv ein Punkt dagegen, der stärker wiegt als der Sinn dahinter.
Aber kurze eingene Meinung dazu: Dass es schon bei der Helmpflicht so ist, finde ich Krass. Wie kann einem denn der Selbstschutz so unwichtig sein, dass man aus Protest auf eine andere Transportform wechselt?
Also ivh fahre fast immer mit Helm. Aber wenn es sehr heiß ist oder ich fast nur auf reinen Radwegen unterwegs bin, dann fahre ich ohne. Und das sollte auch nicht verboten werden, das Radfahren an sich ist ja lange nicht so gefährlich wie Motorradfahren, gefährlich sind die Autos.
Ja, bei Helmpflicht geht es nur um Eingeverantwortung. Wenns nicht hast, hast du den Schaden. Von da her hier jedem das seine.
Kannst du bitte keine Nazi Rhetorik benutzen? Danke.
Joa, leichtere Identifikation bei Fehlverhalten wäre vielleicht ganz gut, aber dafür die Verwaltung noch mehr belasten? Da würde ich lieber mehr Energie die in Digitalisierung der Bürokratie, Verwaltung Sozialleistungen etc stecken bevor wir das überlegen.
Bin ich komplett gegen. Autos sind viel gefährlicher und die Verstöße werden jetzt schon kaum geahndet (und wenn doch sind die Strafen lächerlich gering). Vielleicht sollten wir eher da mal ansetzen anstatt die offensichtlich jetzt schon zu dünnen Ressourcen dafür aufzuwenden ein paar mehr Radfahrer dranzukriegen, von denen eine deutlich geringere Gefahr ausgeht.
Autos sind viel gefährlicher
Das alte, dumme Argument. Leider sind zu viele Fahrradfahrer selbstgefährdent. Straßenverkehrsordnung? Rote Ampeln? Scheißegal. Meinst Du etwa, der Autofahrer hätte Spaß daran, Fahrradfahrer über den Haufen zu fahren?
Wenn ich für jeden Idioten, der sich mit seinem Fahrrad an der Ampel am rechts blinkenden LKW vorbei drängelt einen Euro kriegen würde, könnte ich mir ein E-Auto kaufen.
Fazit: Autos wären für Fahrradfahrer viel weniger gefährlich, wenn sich die Fahrradfahrer nicht rücksichtslos selber in Gefahr bringen würden.
Wenn ich für jeden Idioten, der sich mit seinem Fahrrad an der Ampel am rechts blinkenden LKW vorbei drängelt einen Euro kriegen würde, könnte ich mir ein E-Auto kaufen.
Ist ausreichender Raum vorhanden, dürfen Rad Fahrende und Mofa Fahrende die Fahrzeuge, die auf dem rechten Fahrstreifen warten, mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht rechts überholen.
Wenn der rechts blinkende LKW an der Ampel steht, dann darf sich tatsächlich jeder Idiot mit seinem Fahrrad an dem LKW “vorbeidrängeln.”
Sagt die StVO.
Vom Gebrauch dieses Rechts würde ich jedem dringend abraten. Ich weiß auch nicht, was es überhaupt bezwecken soll, im Regelfall werde ich danach von den Fahrzeugen an der Ampel nur nochmal neu überholt - oder beim Rechtsabbiegen übersehen.
Den Paragraphen sollte man ersatzlos streichen.
der sich mit seinem Fahrrad an der Ampel am rechts blinkenden LKW vorbei drängelt
Dieses Konzept bezeichnen die Kenner der StVO als “Vorfahrt”.
Sind Sie als Autofahrer neben einem Fahrrad unterwegs sind und wollen nach rechts abbiegen, dann ist dem Radfahrer unbedingt Vorfahrt zu gewähren. Dies gilt im Übrigen auch dann, wenn Sie die Abbiegestelle kurz vor dem Fahrradfahrer erreichen. In diesem Fall müssen Sie sich per Schulterblick versichern, dass Sie durch Ihr Abbiegen keine Gefahr darstellen. Ansonsten müssen Sie warten und das Fahrrad passieren lassen, bevor Sie abbiegen.
https://www.arag.de/rechtsschutzversicherung/verkehrsrechtsschutz/vorfahrt/
Du wirst jetzt wahrscheinlich gegenhalten, dass die schwachen Radler ihre Vorfahrtsrechte in so einer Situation lieber abtreten sollen, wenn sie nicht sterben wollen? - willkommen in der Anarchie.
Quatsch. Totaler Quatsch. Was hat “ich bin so blöd und parke mich selber in den toten Winkel eines abbiegenden LKW” mit “Vorfahrt” zu tun? Das ist das bloße Schreien nach “Ich will mein weißes Fahrrad!”.
Schon seit 2009 sind LKW mit totem Winkel neben dem Fahrzeug nicht mehr StVZO konform. Bei korrekt eingestellten Spiegeln sind alle im Bild farbig hervorgehobenen Bereiche einsehbar
Ob der LKW Fahrer natuerlich auch alle Spiegel benutzt beim Abbiegen steht auf einem anderen Blatt. Aber wenn ein Radweg parallel zur Strasse verlaeuft dann muesste ein LKW entsprechend langsam abbiegen, dass er jederzeit anhalten kann, wenn doch ein Fahrradfahrer kommt.
Quelle fuer das Bild: https://trans.info/de/korrekte-spiegeleinstellung-beim-lkw-hilft-leben-zu-retten-252460
Das Problem hier ist:
- Die Spiegel müssen korrekt eingestellt sein
- Der Fahrer muss alle Spiegel prüfen
- Damit der Fahrer überhaupt 2. macht, muss er sich denken, dass sich seit der letzten Prüfung was geändert hat
Als Radfahrer halte ich mich absolut fern von LKWs. Lieber rechts hintendran stehen und die Fahren lassen, alles andere ist viel zu Gefährlich. Wenn der Überarbeitet Fahrer, der jetzt bei Fahrtstunde 12 ist, mal nicht richtig schaut bin ich sonst tot :)
Meinst Du etwa, der Autofahrer hätte Spaß daran, Fahrradfahrer über den Haufen zu fahren?
Das ist das bloße Schreien nach “Ich will mein weißes Fahrrad!“
Klar, die armen armen Autofahrer, die weder StVO noch StVZO noch § 315c StGB kennen sind die Opfer, die Menschen auf dem Rad haben Spaß daran, getötet zu werden.
Wie widerlich kann man eigentlich sein?
Falls du einen hast (ich hoffe inständig, das nicht), gib deinen Lappen bitte bei der nächsten Polizeidienststelle ab, du stellst eine Gefahr für Leib und Leben anderer dar.
Autos haben alle Kennzeichen, trotzdem fahren hier leute mit 90 durch die allee die 50 max hat.
Was sollen Kennzeichen bringen???
Noch mehr arbeit für ein ordnungsamt, welches jetzt schon keine arbeit macht?
Noch mehr “wurde fallen gelassen, fahrer nicht ausmachbar” ???
Bitte nenn mir ein einziges Argument für Kennzeichen, welches bei Autos ein Problem gelöst hat.deleted by creator
Weil Fahrräder auch Lack haben der über den menschen hinaus ragt.
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Oh ja, die große Menge an Fahrrädern die Spiegel abfahren. Verglichen mit der Menge an Autos die Fahrräder mit zu wenig Platz überholen und sogar abdrängen absolut nicht zu vernachlässigen.
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Bitte nenn mir ein einziges Argument für Kennzeichen, welches bei Autos ein Problem gelöst hat.
Ohne Blitzer würde es noch viel mehr Geschwindigkeitsübertretungen geben.
Ohne Kennzeichen wäre es nicht so einfach Fahrerfluchten Aufzudecken. Oder einfach generelles “scheiße fahren”.Nur weil sich einige noch immer nicht an die Regeln halten, trotz identifikationsmöglichkeiten, heißt das nicht, dass es keinen Unterscheid machst. Denkst du wirklich, dass der Verkehr genau gleich bleiben würde ohne Kennzeichen?
Es gibt in jeder Straße geschwindigkeitsübertretungen. Durchgehend. Wenn kein Blitzer da steht heißt es freie fahrt für freie bürger. Solange wir keine blitzerüberwachung auf jedem meter straße haben, wird sich nicht dran gehalten. Und wie soll ein fahrrad den 30 kmh blitzer auslösen? Das rad fährt mit glück 30. Der löst erst ab 35 aus. Also bringt da aich kein Kennzeichen.
Zudem währen die Kennzeichen mega klein und unkesbar.deleted by creator
Selektive Wahrnehmung nennt man das. Der Radfahrer der “vollkommen Hirnlos” an deinem Kind vorbei fährt bleibt dir eher im Gedächtnis als die die gar nicht an dir vorbei fahren weil sie vor oder hinter dir sind.
Mit Anekdoten kann ich auch argumentieren. Ist halt nur billig.deleted by creator
Viel Erfolg gegen die “Kampfradler” vorzugehen.
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Nein, Fahrräder sind keine Autos. Mich kotzt das eh schon an das E-Bikes quasi ein Auto ersatz sind und so behandelt werden. Und all diese Maßnahmen, von Scheuer kam ja auch damals die Forderung, das Fahrradparkplätze was kosten müssen, haben den einzigen Zweck, das Fahrrad als überlegenes Fortbewegungsmittel unattraktiv zu machen.
Naja, einige eBikes werden als Auto-Ersatz genutzt, habe jemanden ohne zu treten an mir vorbei ziehen sehen, normalerweise lasse ich eBikes hinter mir wenn eben oder bergab, aber wenn mich da jemand überholt ohne zu treten…
Kann ich nachvollziehen, ich pendel mit dem ebike zur arbeit und hab immer ein schlechtes gewissen wenn ich am berg ehrliche Fahrradfahrer überhole die sich im Schweiße ihres Angesichts die Steigung hochkämpfen.