Ich war nach der Montage meiner neuen Reifen auf der Suche nach dem richtigen Luftdruck und habe mich entschlossen, es einfach selbst auszuprobieren. Dazu bin ich nur kurz eine Straße mit wechselhafter Oberfläche rauf und runter gefahren und zwar drei mal: Mit Luftdruck am unteren Ende der Empfehlung für mein Setup (Reifen-/Fahrradtyp, Reifenbreite, Fahrergewicht), am oberen Ende und irgendwo in der Mitte. Wahrgenommen habe ich ein deutliches Komfortplus bei niedrigem Reifendruck, aber auch eine schwammige Lenkung. Die höchste Geschwindigkeit habe ich, entsprechend meiner Erwartung, bei einem mittleren Reifendruck gespürt. Gefühlt hat der hohe Reifendruck vorallem eine präzise Lenkung und mehr Haftung beim Wenden gebracht.

Weil ich mein Trekkingrad als Stadtflitzer fahre, habe ich mich daher entgegen der üblichen Empfehlungen (hinten etwas härter als vorne) dafür entschieden, hinten wenig Druck und vorne viel zu fahren. Ich habe dadurch den Komfort und die Rückensicherheit des niedrigen Reifendrucks, denn auf dem Trekkingrad ist durch die relativ aufrechte Position der Luftdruck des Hinterrads für den Komfort entscheidend, aber auch die Agilität des hohen Reifendrucks vorne und wohl einen optimalen Balance der für mich wichtigen Fahreigenschaften gefunden.

Deckt sich das zumindest teilweise mit euren Erfahrungen oder hat mich mein wenig fundierter Eindruck getäuscht und diese Einstellung macht tatsächlich wenig Sinn? Der Gedanke hinten etwas mehr Druck als vorne draufzugeben, leitet sich wahrscheinlich von der Prämisse ab, dass es einen einzigen idealen Reifendruck/Belastung gibt und man durch den höheren Reifendruck hinten, die höhere Belastung durch das Fahrergewicht ausgleichen möchte. Ich möchte diese Idee also hinterfragen, weil sie ausschließt, dass ich an ein Hinterrad andere Anforderungen habe, als an ein Vorderrad.

Klar ist wohl, dass der harte Vorderreifen etwas Grip auf den unasphaltierten Wegen durch die Parks kostet, aber auf diesen Wegen fahre ich insgesamt etwas entspannter. Das ist aber nur eine Randnotiz, weil es eine grundsätzliche Folge höheren Refendrucks ist und nicht mit der konkreten Einstellung hinten-wenig/vorne-viel zu tun hat.

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      fedilink
      31 year ago

      “übliche” Empfehlungen setzen vorne auch 60% des hinteren Drucks an. Grund ist die von dir genannte Gewichtsverteilung. Wenn sich die Lenkung “schwammig” anfühlt, dann ist der Luftdruck zu niedrig meiner Meinung nach. Beim Setup ist ja auch nicht nur der minimale Luftdruck des Reifen zu beachten, sondern auch das eigene Gewicht. Für einen 60kg leichten Fahrer geht eben weniger Druck als für 70, 80 oder mehr kg. Der Reifen gibt nur den Rahmen vor und unter dem minimalen Wert garantiert der Hersteller nicht mehr, dass der Reifen auf der Felge bleibt. Funktioniert oft aber trotzdem. ;-)

    • @[email protected]OP
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      fedilink
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      edit-2
      1 year ago

      Habe ich an einer Stelle fälschlich forumliert, ja. Ich hab nicht mehr Haftung, aber die Lenkung fühlt sich präziser an.

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    fedilink
    61 year ago

    Ich habe vorne und hinten den gleichen Druck, mache da aber keine Wissenschaft draus. Einmal pro Woche wird nachgepumpt und gut is’.

  • @[email protected]M
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    fedilink
    41 year ago

    vorallem eine präzise Lenkung und mehr Haftung beim Wenden gebracht

    Vielleicht ist das dein Eindruck wenn du stehst, weil der steinharte Vorderreifen sich kaum mit dem Boden verzahnt?

    Ich glaube die gängige Lehrmeinung ist wie meine Erfahrung, viel Druck ist nirgendwo mehr angebracht. Es sei denn du hast 250 kg auf einem Lastenradreifen. Gibt mittlerweile auch semi-wissenschaftliche Reifendruckrechner wie den von Silca die in Abhängigkeit deines Gewichtes, Reifenquerschnitts, Felgenbreite usw. einen Druck vorschlagen.