Schwangerschaftsabbrüche sind in der Schweiz legal, wenn sie in den ersten zwölf Wochen stattfinden. Treibt eine Frau später ab, wird sie mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft – außer sie befand sich in einer Notlage.
Nun hat ein Mann aus dem Kanton Freiburg seine Ex-Freundin wegen einer Spätabtreibung angezeigt. Doch Ärzte bestätigten, dass sich die Frau in einer psychischen Notlage befunden habe. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren deshalb ein.
Kindsvater ist nicht klageberechtigt Dagegen wehrte sich der Vater des Ungeborenen bis vor Bundesgericht. Er war der Meinung, als Kindsvater des abgetriebenen Fötus sei er ein Opfer im Sinne des Gesetzes.
Doch das höchste Schweizer Gericht sieht das anders: In einem Leitentscheid hält es fest, das Verbot von Spätabtreibungen schütze das ungeborene Leben, nicht den Vater. Und weil der Fötus vor der Geburt noch keine Rechtspersönlichkeit besitze, könne der Vater auch nicht als Opfer-Angehöriger gelten. Der Vater könne deshalb keine Beschwerde führen, so das Gericht.
Und diesen Entscheid begrüsst auch der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen. «Das Urteil ist korrekt – ja alternativlos», sagt Geschäftsleiter Markus Theunert. Zwar habe der Dachverband Verständnis für den Wunsch des Erzeugers, mitreden zu können.
Doch: «Die einzige Möglichkeit, das Mitspracherecht der Väter durchzusetzen, wäre zwangsläufig damit verbunden, dass Männer über die körperliche Integrität der Frau entscheiden.» Und das sei nicht vertretbar, so Theunert.
Umgekehrt sollten Väter dann aber auch das Recht haben, bei einer Ablehnung einer Abtreibung seitens der Mutter, das Kind rechtlich nicht anerkennen zu müssen.
Und Abseits der rechtlichen Situation sollten Mütter natürlich trotzdem schauen, dass sie diese Entscheidungen als Paar zusammen mit dem Vater treffen. Schließlich gehören zur Zeugung und späteren Erziehung usw. beide Elternteile. Kommunikation ist wichtig und große Entscheidungen sollten entsprechend gemeinsam beschlossen werden.
Auch sollten sich Frauen natürlich nicht wundern, wenn der Vater mit einer andere Meinung danach die Beziehung beendet. Oder wenn Männer sich ohne Absprache einer Vasektomie unterziehen.
Wenn man ein Kind zeugt hat man dafür eine Verantwortung. Egal ob man es wollte oder nicht. Wenn man Sex hat sollte man sich im klaren sein, dass daraus eine Schwangerschaft entstehen kann. Dagegen hilft Verhütung, das Restrisiko muss man halt tragen. Als Mann da zu Meckern finde ich, besonders in Anbetracht der Folgen und Risiken die für eine Frau durch eine Schwangerschaft entstehen können, ehrlich gesagt ziemlich unreflektiert.
Mit der Argumentation kann man auch Abtreibungen verbieten, soweit sie nicht medizinisch notwendig sind.
Wenn eine Frau sich für eine Abtreibung entscheidet, gibt es kein Kind.
Wenn eine Frau ein Kind ablehnen kann, dann sollte das auch für den Mann gelten. Ganz einfach. Soviel Gleichberechtigung sollte schon sein. Außerdem gibt es genug Frauen, die ohne ein Wort die Pille absetzen und den Mann so in eine Schwangerschaft zwingen. Ich sehe nicht ein, wieso ein Mann dafür dann Verantwortung übernehmen sollte.
Wenn eine Frau sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidet, gibt es noch kein Kind, das sie ablehnen könnte. Das ist überhaupt nicht das gleiche wie wenn ein Vater seinem geborenen Kind den Rücken kehrt.
Wenn du als Mann Angst hast, dass eine Frau die Pille absetzt, dann übernehme halt selber ein bisschen Verantwortung für die Verhütung und zieh dir ein Kondom über oder schlafe nicht mit Frauen denen du nicht vertraust.
*dass Ach komm. Du kannst jetzt nicht ernsthaft mit Geburtsmoral kommen. Wenn die Frau sich für einen Abbruch entscheidet, entscheidet sie sich auch für ein ablehnen des Kindes was aus dieser Schwangerschaft folgt. Wenn der Mann also keine Entscheidungsgewalt über einen Schwangerschaftsabbruch hat, dann ist das eben die einzige Alternative.
Dein victim blaming ist absolut abartig und unangebracht. Wer wie verhütet ist eine Abmachung beider Partner innerhalb einer Beziehung. Eine Frau die die Pille absetzt und damit diese Abmachung bricht, ist gleichzusetzen mit einem Mann der einfach so das Kondom abzieht bevor er ejakuliert. Oder würdest du in diesem Falle der Frau sagen “ja hättest ja auch die Pille nehmen können wenn du Angst vor einer Schwangerschaft hast”?
Lass bitte diese ekelhaften Doppelstandards sein.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist überhaupt nicht damit vergleichbar nach der Geburt abzuhauen und das Kind sitzen zu lassen. Die Alternative ist zu seiner Verantwortung zu stehen und sich um das Kind zu kümmern oder mindestens Unterhalt zu zahlen. Wenn du das unfair findest, dann erklär mir wie dein Weg nicht unfair dem Kind gegenüber ist, das sich die Situation am wenigsten ausgesucht hat.
Und ja, es ist auch als Frau absolut scheiße über die Verhütung zu lügen. Aber wegen deinem konstruierten Szenario jedem Mann den Freifahrtschein zu geben einfach sagen zu können, die Frau hätte behauptet die Pille zu nehmen, ist eh komplett an der Realität vorbei.
Es ist halt so, dass aus Sex ein Kind entstehen kann. Wenn man Sex haben will muss einem das klar sein und man sollte bereit sein die Konsequenzen zu tragen. Und als Mann beinhaltet das eben auch die Entscheidung der Frau über einen Schwangerschaftsabbruch zu akzeptieren.
Das sind die selben Gründe die Abtreibungsgegner nutzen.
Ist bereits ausreichend erklärt.
“Konstruiertes Szenario”? Wie bitte? Das ist genau der Plan den meine Ex verfolgte - und nicht nur mit meinem Sperma. Du misst hier sehr eindeutig mit zweierlei Maß und nimmst das Thema absolut nicht ernst.
Nochmals: Das sind die selben Gründe die Abtreibungsgegner nutzen. Wort für Wort. Dass du deinen Doppelstandard da nicht mal selbst erkennst ist schon sehr bitter.
Es geht aber nicht darum, “dein Kind abzulehnen”. Es geht darum deine eigene Schwangerschaft (also wenn deine Kinder in dir wachsen) abzubrechen. Das sollte selbstverständlich auch für schwangere Männer möglich sein.
Ach komm…
Was meinst du?
Ich verstehe den Wunsch nach Fairness, aber die Szenarien sind nicht so 1 zu 1 vergleichbar. Abtreibung und Kindesaufgabe haben extrem unterschiedliche Outcomes. In einem der Fälle leidet ein Kind unter der Entscheidung - mitunter für den Rest seines Lebens - in der anderen gibts kein Kind, das leiden könnte.
Kinder sitzen lassen geht einfach nicht. Und dabei geht es gar nicht den Mann und sein Recht auf Gleichberechtigung, sondern ganz einfach um die Vermeidung von Leid auf der Kinderseite.
Weil ein Kind definitiv nicht unter einem Vater leidet, der dieses Kind nicht haben wollte.
Wie gesagt. Dann dürfen sich die Frauen aber eben auch nicht wundern, wenn die Männer entsprechend keinen Sex mehr wollen, sich Zeugungsunfähig machen und niemand mehr Kinder haben will, oder sich gar nicht erst auf eine Beziehung einlassen und lieber Single sein wollen. Kein vernünftiger Mann wird derartige Risiken eingehen und mit einer potentiellen Schwangerschaft sein Leben ruinieren, ohne irgendwelche Rechte auf seiner Seite zu haben die ihm vor Missbrauch schützen.
Würde mich gar nicht wundern, das ist aus meiner Sicht sogar die beste Art, verantwortungsvoll mit unserem Potential umzugehen, neue Menschen zu produzieren.
Ein Kind zu verlassen ist es nicht.
Das ist noch mal ein ganz anderes Thema wo ich auch so meine Meinungen zu habe. Wollte ich bei dem Thema aber gar nicht erst einbringen.
Bin auch dafür dass bei klarer Täuschung des Vaters durch die Mutter (etwa heimliches absetzen von Verhütungsmitteln) einem Vater das Recht gegeben wird eine Vaterschaft bzw. zumindest Unterhaltsleistungen abzulehnen. Würde das Thema aber zum einen vollkommen getrennt vom Thema Abtreibung behandeln zum anderen sehe ich schon ziemlich Probleme bei der Umsetzung einer solchen Lösung und ob es dazu jemals eine politische/gesellschaftliche Mehrheit geben wird wage ich auch eher zu bezweifeln.
Und jep, dass es da abseits der rechtlichen Aspekte solche Entscheidungen vielleicht doch besser zusammen getroffen werden sollten, insbesondere wenn es bei einer Beziehung bleiben soll, ist klar.
Selbst da leidet aber am allermeisten ein Kind, das für die ganze Situation ja am allerwenigsten kann. Es ist mies, dass die Natur in Sachen Kinderkriegen so ungleiche Rollen geschaffen hat, aber so ist es einfach.
Abtreibungen mütterlicherseits und Kindsaufgabe väterlicherseits mögen sich gleichberechtigt anfühlen, aber die Resultate sind total unterschiedlich. Nach ausgetragener Schwangerschaft ist eine dritte Person im Spiel, und die kann man nicht ignorieren. Es ist einfach Realität, dass wenn ein Mann sich gegen ein Kind entscheidet, selbiges mit einem gravierenden Handicap ins Leben startet; finanziell und psychisch noch dazu.
Mit Blick auf das Kindeswohl ist das wichtigste, was wir machen können, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Und dazu können Männer natürlich beitragen. Dass mit Abtreibungen ein weiterer Mechanismus hierfür existiert (auf den Männer typischerweise keinen direkten Zugriff haben), ändert an der notwendigen Schlussfolgerung nichts.
Das ist ein kompliziertes Thema. Ich habe keine Ahnung, wie das in der Schweiz rechtlich funktioniert. Ich denke aber, man sollte die Frau vor Abtreibungen aus finanziellen Gründen schützen. Also wenn der Vater sagt, er erkennt die Vaterschaft nicht an, und das rechtlich auch darf, dann sollte die Mutter auf jeden Fall den Unterhalt vom Staat ersetzt bekommen.