Man kann ihnen quasi gar keinen Vorwurf machen. Wir Deutschen haben den “Vorteil”, dass wir in jüngerer Zeit erlebt haben, wie schnell es abdriften kann. Und es hat den 2. Weltkrieg gebraucht mit all seinen Gräueln, bis man sich wirklich Gedanken darüber gemacht, wie man die Architektur des Staates krisenfest macht.
Das alles haben die Amis gar nicht erlebt, sie kennen diese Ängste nicht, sondern nur ein stabiles, funktionierendes System. Mal sehen, was sie die nächsten Jahre erleben werden.
Nur das der deutsche Staat alles andere als krisenfest ist und die Menschen hier kein bisschen besser sind. Frag mal 100 zufällige Menschen auf der Straße, was die ersten drei Artikel des Grundgesetzes besagen, was Artikel 20 Abs. 4 ist und was der Bundesrat ist.
Die Ausbeute an richtigen Antworten könnte stark enttäuschen.
Das stimmt, auch wir machen natürlich die momentane Bewegung nach rechts (bzw. in den Populismus) mit. Und auch bei uns scheint es mittlerweile wieder viele zu geben, die nicht sehen, wie fragil das ganze ist und eine Bereitschaft zum Zündeln haben.
Aber am Ende ist unser Staat doch erheblich stabiler gebaut als ein Land wie Amerika oder so. Wir haben viele konstruktive Merkmale, die ein Abdriften in Diktatur o.ä. erschweren (nicht verhindern).
Das System der USA mit seinen föderalen Strukturen, wo die allermeisten politischen Entscheidungen auf Ebene der einzelnen Staaten getroffen werden, ist definitiv schwieriger “gleichzuschalten” als jedes, das es in Europa gibt, auch das deutsche.
Stimmt. Insofern bin ich gespannt, inwiefern dieses System den Angriffen eines Präsidenten widerstehen kann, der am liebsten alle Macht zentral bei sich sammeln möchte. Ich weiß nicht, inwiefern die dort wirksame Schutzmechanismen gegen ein zu übergriffiges Washington implementiert haben.
spannenderweise waren es ja eher “progressive” Bewegungen, die dort eben jene “Schutzmechanismen gegen ein zu übergriffiges Washington” in der Vergangenheit geschwächt bis abgelehnt haben, insbesondere bei der Abschaffung der Rassentrennung
Beim berühmten https://de.wikipedia.org/wiki/Stand_in_the_Schoolhouse_Door war der Gouverneur (von derselben Partei wie der Präsident!) schlussendlich auf der Verliererseite, keine Frage. Bleibt zu hoffen, dass das nicht immer und in allen Fragen so sein wird.
Man kann ihnen quasi gar keinen Vorwurf machen. Wir Deutschen haben den “Vorteil”, dass wir in jüngerer Zeit erlebt haben, wie schnell es abdriften kann. Und es hat den 2. Weltkrieg gebraucht mit all seinen Gräueln, bis man sich wirklich Gedanken darüber gemacht, wie man die Architektur des Staates krisenfest macht.
Das alles haben die Amis gar nicht erlebt, sie kennen diese Ängste nicht, sondern nur ein stabiles, funktionierendes System. Mal sehen, was sie die nächsten Jahre erleben werden.
Nur das der deutsche Staat alles andere als krisenfest ist und die Menschen hier kein bisschen besser sind. Frag mal 100 zufällige Menschen auf der Straße, was die ersten drei Artikel des Grundgesetzes besagen, was Artikel 20 Abs. 4 ist und was der Bundesrat ist.
Die Ausbeute an richtigen Antworten könnte stark enttäuschen.
Das stimmt, auch wir machen natürlich die momentane Bewegung nach rechts (bzw. in den Populismus) mit. Und auch bei uns scheint es mittlerweile wieder viele zu geben, die nicht sehen, wie fragil das ganze ist und eine Bereitschaft zum Zündeln haben.
Aber am Ende ist unser Staat doch erheblich stabiler gebaut als ein Land wie Amerika oder so. Wir haben viele konstruktive Merkmale, die ein Abdriften in Diktatur o.ä. erschweren (nicht verhindern).
Das System der USA mit seinen föderalen Strukturen, wo die allermeisten politischen Entscheidungen auf Ebene der einzelnen Staaten getroffen werden, ist definitiv schwieriger “gleichzuschalten” als jedes, das es in Europa gibt, auch das deutsche.
Stimmt. Insofern bin ich gespannt, inwiefern dieses System den Angriffen eines Präsidenten widerstehen kann, der am liebsten alle Macht zentral bei sich sammeln möchte. Ich weiß nicht, inwiefern die dort wirksame Schutzmechanismen gegen ein zu übergriffiges Washington implementiert haben.
spannenderweise waren es ja eher “progressive” Bewegungen, die dort eben jene “Schutzmechanismen gegen ein zu übergriffiges Washington” in der Vergangenheit geschwächt bis abgelehnt haben, insbesondere bei der Abschaffung der Rassentrennung
Der Zweck heiligt manchmal eben nicht die Mittel…
in der Tat :/
Beim berühmten https://de.wikipedia.org/wiki/Stand_in_the_Schoolhouse_Door war der Gouverneur (von derselben Partei wie der Präsident!) schlussendlich auf der Verliererseite, keine Frage. Bleibt zu hoffen, dass das nicht immer und in allen Fragen so sein wird.