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[email protected] In "Hallo Niedersachsen" wurde vor ca. 1 Woche ein Migrationsforscher interviewed, der klipp und klar sagte: Durch Abschiebungen erwischt man i.d.R. die gut integrierten Migranten, weil die Arbeit + festen Wohnort haben und dadurch auffindbar sind (und sich, etwa wg. Familie, der Abschiebung auch nicht entziehen). Man erreicht bzgl. Kriminalität also genau gar nichts und erzeugt menschliches Leid ohne Ende.
Ja, eigentlich auch genügend Emotionen. :D Seit ich aus Sachsen weggezogen bin habe ich solche Gespräche auch nicht mehr. Hier gibts die sicher auch, aber deren Auswüchse reichen hier noch nicht in wissenschaftliche Institute wo ich arbeite.
Üüh. Ist das in Sachsen der eine obligatorische Trottel auf der Arbeit, den es immer gibt? Oder ist die bürgerliche Schicht da auch durchsetzt mit Leuten die ihre D-Mark wieder haben wollen und so? Ich meine ich wohne hier im Ruhrpott. Da isses eh ein wenig anders, hier ist sowieso Melting-Pot seit Ende des 19. Jahrhunderts. Zumindest laufe ich wahrscheinlich öfters “Ausländern” über den Weg als jemand, der in Sachsen auf dem Dorf großgeworden ist… Also nicht, dass wir hier nicht auch genug Spinner hätten. Aber ich denke die Perspektive ist schon anders…
Naja, ich würde sagen Sachsen ist einfach spätestens seit corona krass gespalten / polarisiert. Ich habe an einem kleinen Forschungsinstitut gearbeitet. Von den circa 100 Menschen sind mir 2 coronaleugner bekannt bzw. Eine ist richtig abgedriftet, bei der anderen weiß ich es nicht wie es weiter ging. Wohl gemerkt beide mit Ausbildung /Masterabschluss im Bereich Biologie. Wir haben zwar nicht an viren etc geforscht aber in studium/ lehre hatten die das schon. In einem biologischen Forschungsinstitut finde ich (mind.) 2 von 100 bei dem thema schon viel. Und natürlich kamen da noch mehr Dinge aus der verschwörerecke corona war nur der einstieg. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass die anderen am institut alle natürlich total klar im Kopf waren. Ich kenne viele in Sachsen die total In Ordnung sind. Aber ich glaube dort hat einfach jeder jemanden in der Familie der auf irgendeine Art “zweifelt” und je öfter man was hört , desto mehr verfestigt es sich dann doch. Gerade während corona habe ich viele junge Leute die ich nicht aus der Forschung kannte (z.b. vom klettern oder anderen hobbies) getroffen, die einfach krass verunsichert waren wem sie glauben sollen - Familie oder Nachrichten. Ich hab dann vieles sehr geduldig erklärt und bin bei vielen auch auf Dankbarkeit gestoßen, die sich dann geimpft haben, aber einige haben nie aufgehörtmir immer wieder neue verschwörungsvideos zu schicken mit der Frage ob das denn jetzt auch nicht stimmen soll und dass das doch so logisch klingt. Immerhin gefragt haben sie mich noch aber überzeugt hab ich die wohl auch nicht. Also ja, ich denke, dass die coronaleugnerdichte in Sachsen sehr sehr groß war , größer als anderswo und von dem ausgehend bis heute auch alle anderenVerschwörungen sich ausgebreitet haben. Nach dem Motto " wenn die Regierung uns da belogen hat wo dann noch".
Selbst die die nicht krasse Verschwörer sind , sind wesentlich skeptischer als ich es anderswo gesehen hab, a la “ich les mir jetzt mal beide Meinungen durch ich will ja informiert sein” was theoretisch ja gut ist, aber wenn eine Seite ein zum thema studierter Mensch ist und die andere Seite ein dampfplauderer aus einem ganz anderen Bereich, der ein Buch geschrieben hat, dann sind das keine gleichwertigen seiten…
Kann aber auch sein, dass die Sachsen nur mehr offen darüber reden und die dichte gleichverteilt ist in Deutschland.
Ja, das war wirklich eine schwierige Zeit für viele Menschen. Auch aus unterschiedlichen Gründen.
Ich frage mich auch immer, wie man als intelligenter Mensch, oft auch mit der nötigen Fachbildung, teilweise komplett gequirlten Blödsinn glauben kann und den dann auch mit gutem Gewissen weiterverbreitet. Aber offensichtlich ist die menschliche Psyche dazu Imstande. Das ist mir auch schon aufgefallen. Finde ich jedesmal faszinierend. Ist aber nicht schön.
Ich weiß es auch nicht. Ich lebe irgendwie in meiner Blase. Die Leute um mich herum sind fast alle nett. Ausnahmen sind da, aber nicht die Norm. Und die sich dazwischen befinden, können meistens ihre Klappe halten, wenn es angebracht ist.
Naja, so langsam haben die meisten Corona ja abgehakt. Währenddessen hatte ich auch nen wirklich netten Elektriker, die mir Virologie beigebracht hat, und irgendwas über die Rothschild… Aber der hat ja auch keine formelle Bildung in wie Fakten funktionieren… Wenn jemand Wissenschaft für 4+ Jahre gelernt hat, finde ich das echt aber eine andere Hausnummer…
Meine Frau hat jetzt ein Jahr in Ostthüringen gearbeitet, und eine Motivation dafür, das Bundesland zu wechseln war, dass sie die mehrheitliche AfD-Mentalität auf Arbeit nicht mehr ertragen hat.
Ja echt schade. Aber meiner Erfahrung nach hat es ziemlichen Einfluss auf die eigene Lebensqualität, mit was für Leuten man 8h von jedem seiner Wochentage verbringt. Also wenn man sich das irgenwie besser machen kann… Ich hab halt nur noch nie mehr als 2 Wochen am Stück in Sachsen oder Thüringen (als Urlaub) verbracht, und das ist auch schon eine Weile her. Also Danke für die einzelnen Erfahrungsberichte…