Sie sagten, die meisten Kinder mit ADHS weisen im Erwachsenenalter weiterhin Symptome auf. Kann die Störung bei Erwachsenen auch neu auftreten?
Nein. Zwischenzeitlich glaubte man das. Da haben ein paar große Kohortenstudien für viel Wirbel gesorgt. Als man die Kohorten dann aber noch mal genauer unter die Lupe nahm, wurde deutlich, dass die Studien Schwächen hatten. Inzwischen besteht der wissenschaftliche Konsens: ADHS ist eine Entwicklungsstörung, die spätestens im frühen Jugendalter zu Tage tritt. Es kann höchstens durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine schwere Infektion des Gehirns zu ähnlichen Symptomen kommen, aber das ist dann keine ADHS im eigentlichen Sinn.
Sehr interessant, aber irgendwie widerspricht das meiner persönlichen Erfahrung im Freundes- und Bekanntenkreis.
Wie hast du das denn geschafft?? Ich (Anfang 30) war bei einer Erstuntersuchung und da wurde mir nach einer Stunde reden gesagt, dass ich kein ADHS haben kann, weil ich ein guter Schüler war und im Studium eine Lerngruppe hatte 🙄🙄
Viele Fälle von ADHS-Diagnoses im Erwachsenenalter sind vermutlich nur Spätdiagnosen. D.h. die betroffenen hatten es bereits im Kindesalter, haben es aber irgendwie geschafft, über die Runden zu kommen, bis irgendwann halt einmal die Luft raus war.
So steht es in den Diagnosekriterien, ja. Persönlich denke ich, dass viele Menschen im Kindesalter und jungen Erwachsenenjahren ihre Probleme noch auffangen können, irgendwann aber einfach ausbrennen und dann zusammenbrechen.
Es ist ja so, dass man als Kind und Jugendliche*r noch ein starres Gerüst durch die Schule und Vorgaben der Eltern hat. Besonders dem unaufmerksamen Typ, der ja nicht durch Hyperaktivität auffällt, fällt es leichter, sich daran entlangzuhangeln. Viele merken dann erst im Studium, dass da was nicht richtig läuft bei ihnen. Dadurch könnte dieser Eindruck entstehen.
Sehr interessant, aber irgendwie widerspricht das meiner persönlichen Erfahrung im Freundes- und Bekanntenkreis.
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Wie hast du das denn geschafft?? Ich (Anfang 30) war bei einer Erstuntersuchung und da wurde mir nach einer Stunde reden gesagt, dass ich kein ADHS haben kann, weil ich ein guter Schüler war und im Studium eine Lerngruppe hatte 🙄🙄
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Was zur Hölle, das familiäre Bild ist fast 1:1 bei mir auch so.
Kannst du mir die Praxis verraten? Gern auch per PN.
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Das stimmt natürlich. Aber danke dir, ich werde mein Glück mal versuchen :)
Viele Fälle von ADHS-Diagnoses im Erwachsenenalter sind vermutlich nur Spätdiagnosen. D.h. die betroffenen hatten es bereits im Kindesalter, haben es aber irgendwie geschafft, über die Runden zu kommen, bis irgendwann halt einmal die Luft raus war.
Bei mir lief es auch so.
Es wächst sich nicht raus, man wird nur besser, seine Eigenheiten vor der Gesellschaft zu verbergen.
Ob das so gesund ist, auf Dauer auf normal zu tun, ist halt die andere Frage.
So verstehe ich den Absatz nicht. Ich lese ihn so, dass Erwachsene kein ADHS bekommen können, wenn sie es nicht bereits im Kindesalter hatten.
So steht es in den Diagnosekriterien, ja. Persönlich denke ich, dass viele Menschen im Kindesalter und jungen Erwachsenenjahren ihre Probleme noch auffangen können, irgendwann aber einfach ausbrennen und dann zusammenbrechen.
Das lese ich auch so.
Es ist ja so, dass man als Kind und Jugendliche*r noch ein starres Gerüst durch die Schule und Vorgaben der Eltern hat. Besonders dem unaufmerksamen Typ, der ja nicht durch Hyperaktivität auffällt, fällt es leichter, sich daran entlangzuhangeln. Viele merken dann erst im Studium, dass da was nicht richtig läuft bei ihnen. Dadurch könnte dieser Eindruck entstehen.