• @[email protected]
    link
    fedilink
    Deutsch
    910 months ago

    dass sie allgemein sehr schnell auf Input von außen anspringen. Aber sie brauchen anscheinend länger für die Verarbeitung.

    Wir nehmen deutlich mehr “Rohdaten” wahr, aber das sind oft so viele, dass man sie nicht zusammenwerfen kann.

    Ein Essen im Restaurant klingt dann wie ein Wasserfall, ähnlich, wie wenn man 30 YouTube-Browsertabs offen hat und alle Videos gleichzeitig abspielen.

    Wie können Patientinnen und Patienten im Alltag Reizüberflutung vermeiden?

    Die Tipps waren gut, aber auch nicht sehr konkret.

    Am meisten helfen aber Medikamente (Amphetamine zum Beispiel). Diese stellen den Reizfilter idR. wieder etwas auf ein Durchschnittslevel wieder her. Der mangelnde Filter kann einen in unserer reizüberströmten Welt absolut auslaugen, und die Medikamente geben einem die Kraft, unbeschadeter durch den Alltag zu kommen.

    Mehr Pausen (zum Nichtstun) sind auch notwendig. Wenn wir doppelt so schnell arbeiten, sollten wir auch doppelt so viel Pause machen dürfen. Juckt den AG aber wenig. Man darf halt Pause nicht direkt mit Handy verbinden, den Fehler mache ich selbst andauernd, siehe jetzt. Dann schaltet man während der Pause nicht sonderlich ab.


    Insgesamt sind Neurodiversitäten (Autismus, ADHS, etc.) keine Krankheiten, nur ein Anderssein.

    Vor 5000 Jahren wären wir die absoluten Überficker gewesen. Jeden knackenden Ast und jedes Detail wahrzunehmen und dabei extrem schnell zu handeln ist ein riesen Überlebensvorteil.
    In der U-Bahn macht einen diese Fähigkeit aber krank…

    • @[email protected]
      link
      fedilink
      Deutsch
      510 months ago

      Für den Reizfilter helfen mir die Medikamente nicht so sehr, ich bin aber auch zusätzlich autistisch. Da sind Ohrenstöpsel, Hut und Sonnenbrille deutlich hilfreicher.

      Sie helfen aber eindeutig mit Antrieb und Konzentration.

      • @[email protected]
        link
        fedilink
        Deutsch
        110 months ago

        Same. Aber bei mir erzeugen die, wenn ich mich fokussiere, einen Tunnelblick, wodurch ich manche Sachen leichter ausblenden kann. Ich merke schon, wie die Welt um mich herum etwas stiller wird, wenn sie wirken.

        Was auch noch hilft ist Magnesium, Lithium (als Supplement) und Ballaststoffe.
        Bei den ersten beiden macht mich ein Mangel sehr überreizt (bedingt durch einen anderen Ionenaustausch zwischen den Nerven), und Ballaststoffe sind die Grundbausteine für Darmbakterien, um Serotonin und GABA zu erzeugen, wovon viele Neuroatypische sehr sensibel reagieren und ein Ungleichgewicht einige der klinischen Leidenssymptome verursachen kann.

        • @cactusupyourbutt
          link
          Deutsch
          210 months ago

          dass es stiller wird merk ich hauptsächlich im kopf

          ich wusste bis vor kurzem nicht wie es ist wenn das gehirn endlich mal die fresse hält