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“Die Philippinen bilden gezielt sehr viele Pflegekräfte aus, die dann im Ausland arbeiten sollen. Doch in die Bundesrepublik wollen nur wenige, ihr Ruf ist inzwischen schwer beschädigt.”
Haben die eine bessere Außendarstellung oder geht es Gastarbeitern dort wirklich besser?
Eine Chance auf Einbürgerung und langfristige Teilhabe gibt es meines Wissens dort nicht.
Naja Einbürgerung will halt nicht mal jeder und Teilhabe ist eigentlich auch egal wenn man nur ein paar Jahre Geld arbeiten und Geld nach Hause schicken will. Diese Denkweise dass jeder unbedingt den deutschen Pass und hier für immer bleiben will ist halt mit schuld an dem Problem.
Die Golfstaaten sind auch näher an der Heimat für Leute aus Südostasien. Ich glaube die Arbeitsbedingungen in Saudi Arabien und in den Emiraten sowie der Rassismus in der Gesellschaft im allgemeinen sind auch ziemlich schlimm. Aber wenn alle in deinem Team auf der Arbeit aus dem gleichen Land kommen, man generell englisch sprechen kann und man ansonsten auch unter sich bleiben kann, dann ist das einfach anders als hier in Deutschland. Hier sind ja nichtmal Migranten zweiter oder dritter Generation als deutsch akzeptiert und in den Medien führen die Leute immer ständig irgendwelche Integrationsdebatten, als würden wir alle nicht verstehen, dass diese Debatten nicht mit sondern über uns geführt werden.
Das ist ja genau die Denkweise, die in der Bundesrepublik während des Wirtschaftswunders vorherrschte. Die Denkweise, die Integration verhinderte und heute stark kritisiert wird.
Ja versteh ich schon. Aber du musst da unterscheiden zwischen Leuten, die sich hier ein neues Leben aufbauen wollen und Leuten, denen es erstmal nur um Karrierechancen oder Geld verdienen geht.
Zur ersten Gruppe würde ich eher Flüchtlinge zählen. Die zweite Gruppe sind halt Fachkräfte, die oftmals global umworben sind. Ich kenne viele Araber, die hier Jobangebote abgelehnt haben und lieber nach Dubai gegangen sind, obwohl sie Aussicht auf den deutschen Pass gehabt hätten, was durchaus attraktiv zum reisen ist. Denen sind aber die Löhne hier zu niedrig, die Steuern zu hoch und sie haben halt keinen Bock, sich ewig als Menschen zweiter Klasse zu fühlen. Sprache ist da gar nicht mal das wichtigste Thema.
Aus den Fachkräften können durchaus auch viele langfristig bleiben wollen, dazu müsste sich aber die Einstellung der deutschen grundlegend ändern. Man müsste akzeptieren, dass die Vietnamesin, der Ägypter, der Brasilianer, die Inderin, der Türke, die Nigerianerin hier nicht mehr zum Kloputzen und Essen machen sind, sondern dass das die Elite aus deren Ländern ist.
Die sind hier, weil sie es sich mehr oder weniger aussuchen können, ob sie einen Studienplatz oder Job in den USA, UK, oder irgendwo in Westeuropa annehmen wollen. Die wollen sich nicht wie Dreck behandeln lassen und sind dann im Zweifel weg, wenn’s ihnen hier zu viel wird. Dass das mittlerweile auch Pflegekräfte betrifft, zeigt ja nur, wie fundamental dieses Problem auch in der Denkweise der Deutschen verankert ist.