Die deutsche Regierung pocht auf konsequentes Vorgehen gegen den chinesischen Online-Marktplatz Temu wegen des Vorwurfs manipulativer Kaufanreize. “Spiele, Glücksräder, Rabatt-Countdowns et cetera suggerieren unglaubliche Rabatte und Schnäppchen”, sagte Verbraucherschutz-Staatssekretärin Christiane Rohleder der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Was meint ihr, sind solche chinesischen Shoppingportale bedenklich oder praktisch? Bzw. was sollte geändert werden?

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    fedilink
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    29 months ago

    Mir ist die Temu-Schelte einfach zu emotional und zu deutlich gegen China gerichtet statt gegen Temu.

    Manipulative Kaufanreize ist ein anderer Ausdruck für Werbung, oder?

    Ich denke jeder, der gegen Amazon antritt und einen Fuß in die Tür kriegen will, der muss erstmal klotzen. Wir sollten uns eher bemühen, das Monster zu zähmen und uns freuen, wenn Amazon einen Konkurrenten bekommt.

    Wünschenswert wäre, wenn es auch noch einen europäischen Konkurrenten gäbe, der international mitmischen könnte. Wie wäre es mit einem öffentlich rechtlichen EU-geförderten Internetmarktplatz. Aber wir sind eben die braven Büttel Amerikas. Und Amerika ist der brave Büttel seiner Milliardäre.

    Ich baue darauf, dass die soziale Verantwortung westlicher Kapitalisten wächst, je stärker ihre Konkurrenz wird. Die Bereitschaft, die arbeitende Bevölkerung am Produktivitätszuwachs signifikant zu beteiligen, war auch zu Sowjetzeiten schon mal erheblich höher.

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        fedilink
        Deutsch
        09 months ago

        Also wenn Temu illegalen Scheiß macht, dann sollen sie die vor Gericht bringen.

        Dazu braucht es in der Regel keine rassistisch oder nationalistisch aufgeladenen Ausbrüche der Regierung. Dafür braucht es nur aufmerksame Verbraucherschützer.

        Hat sich die Regierung bei booking.com auch eingeschaltet? Ich hab davon gar nichts mitgekriegt.

        Mir geht nur das undifferenzierte Chinabashing gegen den Strich, dass immer so tut, als wäre deutsche oder westliche Wirtschaftspolitik irgendwie grundsätzlich anders. Also besser. Womöglich freiheitlicher.

        • Oliver
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          Deutsch
          29 months ago

          Dafür braucht es nur aufmerksame Verbraucherschützer.

          Und was sollen die machen, wenn sie die offensichtlichen Verstöße feststellen? Die Staatsanwaltschaft in Shanghai anrufen?

    • @accideath
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      Deutsch
      99 months ago

      Manipulative Kaufanreize ist allerdings nicht nur Werbung. Falsche Rabatte mit Timer zählen da z.B. eher dazu. („2,99€ statt 299€, wenn du innerhalb von 5 Minuten bestellst“ und wenn der Timer auf 0 geht, geht er wieder hoch auf 5 Minuten und der Preis bleibt 2,99€)

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        -5
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        9 months ago

        Also geht es dabei um Werbung, die noch raffinierter und unfairer die menschlichen Schwächen ausnutzt, als es die hierzulande übliche Werbung eh schon tut. (Wobei mir dein Beispiel gar nicht soo raffiniert erscheint.)

        Wenn das also schlimm ist, bringt sie vor Gericht.

        Wenn es nicht illegal ist und trotzdem schlimm, dann verbietet es und bringt sie dann vor Gericht. Aber hört auf mit solchen Beispielen die Gelbe Gefahr an die Wand zu malen.

        Vielleicht ist es es dann aber gar nicht so schlimm und westliche Firmen machen das nur nicht, weil es so leicht durchschaubar ist und billig wirkt und sie sich damit ihren Ruf ruinieren.

        Aber ich finde grundsätzlich, dass man Werbung stärker kontrollieren und regulieren sollte.

        Zum Beispiel wäre mein Vorschlag, dass Werbetexte von einer unabhängigen Kommission begutachtet werden sollten, ob sie wirklich das sagen, was ein unaufmerksamer Zuhörer oder -schauer oder Leser darunter versteht.

        Zum Beispiel “Wissenschaftler haben in einer Studie festgestellt, dass Aktivia die Darmflora verbessern kann.” bedeutet tatsächlich, dass die Studie keinen Hinweis darauf geliefert hat, dass Aktivia das auch wirklich tut.

        Sowas sollte verboten sein.

        • @accideath
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          Deutsch
          79 months ago

          Mein Beispiel mit dem absurd hohen Rabatt ist nur ein etwas übertriebenes Beispiel realer Taktiken, die von sehr vielen Onlineshops benutzt werden. Man nennt das übrigens “Dark Pattern”. Auf diese wird erst seit relativ kurzem Aufmerksamkeit gelenkt und sie sind – zumindest partiell – verboten. Es wurde auch schon, z.B. gegen Amazon geklagt.

          Das hier richtet sich also nicht ausschließlich gegen China. Es geht nicht um „Gelbe Gefahr“ sondern um ein verbreitetes Problem im Internet, bei denen die China-Import-Shops mit negativem Vorbild voranschreiten.

    • Oliver
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      fedilink
      Deutsch
      19 months ago

      Ich baue darauf, dass die soziale Verantwortung westlicher Kapitalisten wächst, je stärker ihre Konkurrenz wird.

      Ich mutmaße, du bist verloren.