Wir haben es doch gewusst! Der Fairness halber ist wenigstens ein Teil des Unterschiede auf Witwen zurückzuführen, die die bisher zu zweit bewohnte Fläche weiterbewohnen. Auch der Auszug von Kindern erhöht die Wohnfläche pro Nase.

Aber auch um die Anzahl der Bewohner bereinigt zeigt sich: die alten haben mehr Platz.

    • Oliver
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      1 year ago

      Hinzu kommt ja, dass man vielerorts zum selben Preis nicht einmal die Hälfte an Wohnraum bekommt. In Berlin, sicher eines der krassesten Beispiele derzeit, kenne ich ein Paar, die beide ihre 40m² Single-Wohnungen haben und eben schlichtweg beide mehr als das doppelte zahlen würden, wenn sie jetzt ne gemeinsame 70m²-Wohnung nehmen würden. Sofern sie überhaupt eine finden.

      Und dass jemand nach dem Auszug der Kinder die Motivation findet, was kleineres zu suchen - wer macht das ohne Not?

      • @[email protected]
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        91 year ago

        Und dass jemand nach dem Auszug der Kinder die Motivation findet, was kleineres zu suchen - wer macht das ohne Not?

        Kommt ja auch nochmal dazu, dass die eine starke emotionale Bindung an ihre Wohnung oder ihr Haus haben, weil sie da Jahrzehnte mit dem Partner gelebt haben und ihre Kinder dort haben aufwachsen sehen.

      • AggressivelyPassive
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        71 year ago

        Es gibt dafür, zumindest in Berlin, Wohnungstausche bei denen die Mieten gleich bleiben. Damit kann Oma im Kiez eine kleinere Wohnung zu einer günstigeren Miete finden und Lucas kann endlich mit Lisa zusammen ziehen.

        • Oliver
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          11 year ago

          Gibt es in Berlin darauf einen einen rechtlichen Anspruch? In Leipzig habe ich das Recht im Mietvertrag der entsprechenden Hausverwaltung - üblich ist es hier nicht.

      • Bastelwombat
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        51 year ago

        Und dass jemand nach dem Auszug der Kinder die Motivation findet, was kleineres zu suchen - wer macht das ohne Not?

        Idealerweise, wäre es ja so, dass für die kleinere Wohnung weniger Miete fällig ist. Dann hätte man mehr Geld zur Verfügung und müsste weniger putzen. Ist halt eine absurde Situation, dass der Markt die Leute zwingt sich an ihren alten Verträgen festzuklammern.

    • @[email protected]OP
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      61 year ago

      Klar, meine verwitweten Omas beleben auch jeweils alleine ein EFH. Das soll auch erstmal so bleiben.

  • @[email protected]
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    231 year ago

    Wundert mich nicht, wenn ich mir z.B. anschaue in was für einem riesen Haus meine Eltern wohnen, nachdem alle Kinder ausgezogen und die Großeltern verstorben sind.
    Es fehlt da irgendein vernünftiger Modus, nicht benötigte Fläche umzuverteilen. Häufig ist es ja (in den größeren Städten) teurer in eine kleinere Wohnung zu ziehen, als die langjährig gemietete große Wohnung zu behalten.

    • Oliver
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      151 year ago

      Es fehlt da irgendein vernünftiger Modus, nicht benötigte Fläche umzuverteilen. Häufig ist es ja (in den größeren Städten) teurer in eine kleinere Wohnung zu ziehen, als die langjährig gemietete große Wohnung zu behalten.

      Ich hab in meinem Mietvertrag ne Tauschklausel - damit ich also mit jemandem tauschen kann, der meinen Mietervertrag zu den Konditionen übernimmt, wie sie sind - und ich seinen. Die Linke fordert darauf einen gesetzlichen Anspruch.

      • @[email protected]
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        41 year ago

        Das ist cool dass dein Vermieter hier freiwillig auf höhere Gewinne verzichtet. Ist das ne Genossenschaft?

        • Oliver
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          1 year ago

          Nein, privater Einzelbesitzer aus dem Westen, der sich in der Wendezeit vermutlich zu Anlagezwecken was unter den Nagel gerissen hat. Ist hier die häufigste Form.

    • @[email protected]
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      121 year ago

      So kenne ich das auch von meinen Großeltern (jeweils verwitwet). Wohnen jeweils alleine in einer einzelnen Etage eines Hauses, die deutlich größer als meine eigene Wohnung ist. Die anderen Etagen stehen effektiv leer (sind natürlich voll gestellt mit Zeug). Vermietet werden die aber nicht, da die Großeltern sich nicht mehr selbst darum kümmern können, und gerade so mit viel Hilfe noch die eigene Wohnung bewohnen. Andere Verwandte sind mit der Betreuung der Großeltern bereits ausgelastet. Die Häuser insgesamt und insbesondere die anderen Wohnungen erfordern umfangreiche Renovierungsmaßnahmen, bevor sie vermietet werden könnten. Und niemand hat Lust, Geld zu investieren, da die weitere Nutzung der Immobilien nach dem Tod der Großeltern unklar ist.

    • @[email protected]OP
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      11 year ago

      Das ist halt eine Folge des ausgeprägten Mieterschutzes. Hätte der Vermieter stets die Möglichkeit, die mieten an den realen Marktwert anzupassen, hätten wir diese Diskrepanz nicht. Besser wäre es aber auch nicht.

      • @[email protected]
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        61 year ago

        Auch dann gäbe es diese Diskrepanz. Nicht jeder Vermieter presst das maximale raus. Deshalb sind doch alte Mietverträge oft so billig. Da hat jemand die Möglichkeiten zur Erhöhung nicht ausgenutzt.

      • Die Möglichkeit hat der Vermieter doch. alle 3 Jahre 15% bei angespannten Lagen und 20 % sonst.

        Und der “Marktwert” ist doch nur deswegen so hoch, weil die Nachfrage unelastisch ist. Die Leuten können ja nicht nicht wohnen, oder jedes Jahr umziehen. Der aktuelle Marktpreis entspricht eben nicht dem tatsächlichen Wert. Genau wie bei Aktien würde der Preis massiv einbrechen, wenn plötzlich statt 2% 80% verkauft würden.

      • Bildrauschen
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        51 year ago

        Eher zu wenig Mieterschutz. Bei einem abgeprochenem Mietertausch sollten nicht die Anpassungen erfolgen dürfen die bei Neuvermietung möglich sind.

        • @[email protected]OP
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          21 year ago

          Das sehe ich anders. Wenn man mit alten Mietverträgen handeln kann, sind wir wieder ganz am Anfang.

  • @[email protected]
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    16
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    1 year ago

    Je älter man ist desto fairerere Preise/Mieten hat man bekommen. Das ist aber nicht die Schuld der Mieter/Käufer sondern eine Konsequenz der Marktentwicklung. Wir, als Gesellschaft, haben zugelassen das Wohnraum zum Spekulationsobjekt wird. Jetzt mit dem Finger auf die Älteren zu zeigen ist weder richtig noch zielführend. Die Personen/Körperschaften die Wohnraum besitzen, den sie nicht selbst nutzen sind IMHO das Problem. Siehe z.B.: https://www.blickpunkt-wiso.de/post/mietenwahnsinn-der-markt-wirds-nicht-richten--2262.html

    Zusätzlich muss man die Verteilung der Altersgruppen auf ländliche und städtische Umgebung berücksichtigen: Es ist deutlich zu sehen, dass ein größerer Anteil der älteren Bevölkerung auf dem Land wohnt, während sich die jüngere Bevölkerung in Städten konzentriert, wo die Wohnraumsituation deutlich angespannter ist. Siehe https://www.iwkoeln.de/studien/ralph-henger-christian-oberst-alterung-der-gesellschaft-im-stadt-land-vergleich-420704.html

  • @[email protected]
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    131 year ago

    Als jemand der für eine 78 jährige rüstige, alleinstende Dame, Nichtraucherin, keine Haustiere, freundlich, mit ausreichender Rente eine Wohnung gesucht hat: Finde mal eine die barrierefrei ist (es ist leichter ein Einhorn zu finden) und dann wird altersdiskriminiert. Originalton: “Ach ne, dann sind die so halsstarrig im Alter, man kann sie nicht rausklagen weil da hat jeder Mitleid mit denen und am Ende sterben sie auch noch in meiner Wohnung und dann hab’ ich den Ärger am Hals.”

    • @[email protected]OP
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      11 year ago

      Ausserdem ist es einfach eine Tatsache, dass das mittlere vermögen einer Kohorte mit dem Alter steigt. Und mit den finanziellen Möglichkeiten steigt auch die Wohnqualität.

    • @JimTonic
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      121 year ago

      Verwitwete Person oder Verwitwete

    • @[email protected]
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      91 year ago

      Witwys, nach Phettberg.

      Alle Genus-Endungen werden durch -y oder -ys (Plural) ersetzt und als Neutrum verwendet.

      Das Bäcky, das Pädagogy, die Fleischereifachverkaufys.

      • AggressivelyPassive
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        41 year ago

        Das klingt unglaublich scheiße. Über eine solche Endung kann man ja reden, aber die bitte nicht.

        • Sockenklaus
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          111 year ago

          Geschlechtergerechte Sprache nach Phettberg klingt zwar erstmal bescheuert, aber ehrlich gesagt ist es trotz aller Befremdlichkeit die bisher pfiffigste Variante, um alle Geschlechter anzusprechen, über die ich bisher gestolpert bin

          Gibt hierzu auch einen super Science Slam.

        • @[email protected]
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          Deutsch
          51 year ago

          Für mich ist genau umgekehrt. Die Sprache nach Phettberg gibt eine echte neutrale Version vor. Damit kann ich mich super anfreunden UND man kann es normal aussprechen. Der aktuelle Ansatz mit dem zusammenkleben von männlicher und weiblicher Variante ist Werder gut aussprechbar, noch gut schreibbar, noch besonders inklusiv (Müssen wir jetzt hier nochmal die Dose der Geschlechtszugehörigkeit als Spektrum aufmachen?).

          Der aktuell vielgenutzte Ansatz hat damit also auf voller Linie versagt und ich weigere mich damit den einzusetzen.

        • @[email protected]
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          21 year ago

          Subjektiv. Ich bin ein absoluter Gegner von zergenderter Sprache, wenn jemand von Bäcker <Pause> innen und Therapeut <Pause> innen sprechen, weil’s nicht anders abzugrenzen ist, ohne einen unglaublichen Wortschwall aus jeder Aussage zu machen (“Pädagoginnen und Pädagogen”) oder ständig um den heißen Brei herumzureden (“Personen, die das Handwerk der Metzgerei ausüben” / “Metzgernde”?).

          Für mich klingt das unglaublich scheiße. Nichts davon klappt wirklich und ist befriedigend.

          • @[email protected]
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            fedilink
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            31 year ago

            Wie wäre es mit der -chen Lösung. Klingt immer irgendwie niedlich. Das Abteilungsleiterchen, das Handwerkerchen, etc… Wird bei uns im Freundeskreis des öfteren verwendet. Klang am Anfang etwas seltsam, aber es lässt sich ohne viel Nachdenken benutzen und alle fühlen sich vertreten. Wenn irgendwann mal “Einigkeit” besteht wie es generell verwendet wird, satteln wir eben um.