Hallo zusammen,
ein Freund hat ein Haus mit Flussgrundstück, d.h. an einem Punkt fällt das Grundstück 3-4 Meter ab und dadrunter ist der Fluss. Nun hat mein Freund zwei Kleinkinder, welche langsam ins selbstständige Alter kommen und möchte das Grundstück gegen Herunterfallen in den Fluss sichern. Dabei denken wir an so Bergwanderweg-Befestigungen (Metallstäbe mit Seilen). Eine Recherche von ihm und mir hat leider keine Bezugsquelle für so etwas ergeben, daher wollen wir gerne euch um Rat fragen. Was könnt ihr empfehlen?
Danke für eure Hilfe!
Temperche
Bei den von Dir beschriebenen Seilen besteht doch das Risiko, dass Kinder ihren Kopf durchstecken können?! Solche “Fangstellen” meidet man normalerweise. Und: Kleinkinder sind auch an flachen Bächen gefährdet. (Quelle)
Im öffentlichen Raum arbeite ich ehrenamtlich bei einem Projekt mit, bei dem (Spielplatz-) Kinder ebenfalls vor Gewässern geschützt werden müssen. Bei uns haben sich seit vielen Jahren auf mehr als hundert Metern Totholzhecken bewährt. Dort stapeln wir anfallenden Gehölzschnitt - im Winter teilweise bis auf Mannshöhe. Im Laufe des Sommers sackt das Ganze immer ein wenig.
Es gibt unzählige Varianten von solchen Totholz-Begrenzungen. Die Bandbreite geht von wild bis ordentlich, der Aufwand ebenso. Da aber auf normalen Grundstücken fast immer Gehölzschnitt anfällt, spart man sich dessen Entsorgung. Auch das soziale Umfeld freut sich, zu einem solchen Totholzzaunprojekt das eigene Schnittgut anliefern zu dürfen.
Auf einem privaten Grundstück bietet sich die Variante eines einfach anzulegenden “Totholzstopfzauns” an. Dieser kann schmaler gehalten werden, indem Pfosten das gestapelte Gehölz im Zaum halten. Man setzt einfach zwei Reihen Pfosten (Abstand 0,5-1m) und legt alles Gehölz dazwischen, was man so hat. Kinder machen da sehr gerne mit.
So ein Schutzzaun kann mit den Kindern wachsen - und später wieder sinken. Was an Gehölzschnitt anfällt, wird Jahr für Jahr obenauf gelegt. Fehlt zu Beginn einer Grundstücknutzung das Material, fängt man einfach mit Steckhölzern im Winter an. Diese lassen sich bei Spaziergängen manchernorts am Wegrand liegend einsammeln. Weide, Hartriegel und Holunder beispielsweise wachsen schnell zu lebenden Zaunpfosten heran, und ihr Aufwuchs liefert Stopfmaterial. Vorne kann anfangs ein Flechtzaun als Begrenzung dienen.
In jedem Falle bieten solche Wildholzzaun-Lösungen neben dem Schutz der Kinder einen enormen ökologischen Mehrwert und binden temporär CO2. Aus meiner Erfahrung rundum empfehlenswert!
Ich hätte da jetzt als erstes an einen Zaun gedacht. Je nach Gartengestaltung dann eventuell mit Hecke oder sonst wie bepflanzt.
Nachteil - dann sieht man den Fluss nicht, und der sieht ja auch schön aus.
Stabmattenzaun? Man sieht noch alles und es kommt kein Kleinkind durch, noch ein kleines Tor rein und man hat trotzdem noch Zugang. So ein paar Pfosten mit nem Seil dazwischen halten kein Kind auf.
Oder Maschendrahtzaun.
Ja, aber gerade bei Kleinkindern und größeren Wasserkörpern würde ich den Sicherheitsaspekt höher stellen und schauen, dass die da nicht ohne weiteres hinkommen. Muss ja nicht für immer so bleiben und es kann ja auch etwas ansprechenderes als der klassische Maschendraht sein. Generell könnte man ja etwas nicht ganz hässliches wählen, wo man auch noch durchschauen kann.
Ich glaube um Kleinkinder abzuhalten muss der Zaun nicht so hoch sein, dass man nicht mehr drübergucken kann.
Die Metallstangen mit Seilen sind unzureichend, da kann man drüber- oder durchklettern.
Die Aussicht kann noch so schön sein, aber der Zaun muss für Kleinkinder unüberwindbar sein.
Die Kinder sind schon so erzogen, dass sie nicht mutwillig herunterwollen würden. Es geht eher um die Sicherung gegen unerwartetes/unfallmäßiges Herunterfallen weil plötzlich beim nächsten Schritt der Boden fehlt.
Kinder werden auch so erzogen, dass sie nicht blind dem Ball hinterher auf die Straße rennen. Passiert trotzdem. Auch mit denen, denen das intensiv eingebläut wurde. Deswegen nehme ich meine Nichte an der Straße an die Hand. Deswegen werden Tempolimits vor Schulen gefordert und Spielstraßen ausgewiesen, in denen Schrittgeschwindigkeit gilt.
Aber sind nicht meine Kinder. Nur mein Senf.
Regel 1: Kinder gehen überall hin, was Kinder nicht aufhält. Wenn es um die Sicherheit geht, dann halt richtig sonst kann man es auch gleich lassen.
Ich schlage eine Hecke vor. Hoch und dicht genug, dass das Kind ne Barriere hat. Wenn ihr was mit ordentlich Dornen nehmt, könnt ihr das auch niedrig genug halten, damit man als Erwachsener noch drüber schauen kann.
Pluspunkt: Die Wurzeln sollten den Hang vor Erosion schützen.
Also als Kind waren Hecken immer sehr beliebte Verstecke bei mir, sowohl dahinter als auch mitten drin / darunter. ;)
Ihr denkt hier an höchst unterschiedlichen Heckenformen: Eine wilde Hecke, wie sie beispielsweise als Windschutz und Flurbegrenzung an Äckerrändern teilweise in Deutschland zu sehen ist, kann natürlich von Kindern “unterwandert” werden. Eine gepflegte Form- und Schnitthecke - meist zur Begrenzung von Wohngrundstücken - hingegen nicht. Dazu braucht es keine Dornen - unter diese Ligusterhecke wärst Du, rbn, als Kind nicht gekommen. Eine solche Hecke wäre für OPs Fall auch eine Lösung. Braucht halt etwas Entwicklungszeit und müsste mindestens zwei Jahre noch mit beispielsweise einem vorgelagertem niedrigen Flechtzaun geschützt werden.
Mein Großvater hat den Heckenklassiker stachlige Beberitzen gepflanzt, um seinen Blumengarten vor uns Kindern zu schützen. War auf 80cm gestutzt extrem effizient entlang unserer Dreirad-Schnellstrecke und ermöglichte ein konfliktfreies, enges Zusammenleben von drei Generationen. Von Folterpflanze kann keine Rede sein, aber hinreichend unangenehm ist der Kontakt allemal. Und ich weiß auch sehr fundiert, dass diese durchaus essbaren Beeren einem Kind nie schmecken…
Ja, okay. Bei einer Hecke wie in einem englischen Garten gebe ich dir / euch recht. Das ist natürlich Geschmackssache im Vergleich zu so einer Hecke fände ich persönlich dann sogar ein Maschendrahtzaun optisch ansprechender. :D
Und wenn man Liguster, Thuja oder Buchsbaum wuchern lässt, bilden sich da auch sehr schöne Höhlen und Gänge für Kinder.
Auch die mit Dornen?
Ja, schon. In der Gegend meiner Kindheit waren ein großer Teil des Unterholzes Schlehdorn und Brombeeren. Ich weiß nicht, was das Waffenarsenal der Baumschulen sonst noch so zu bieten hat, aber irgendwelche ultra schmerzhaften Folterpflanzen will man ja vielleicht auch nicht im Garten haben. Dann ist die Verletzungsgefahr der Hecke am Ende höher als die des Flusses.
Ich habe keine Ahnung, was sowas mittlerweile kostet, aber fragt doch mal bei Schlossern aus der Gegend, die müssten das von dir Beschriebene fast nebenbei machen können, wenn sie denn die Zeit dafür haben sollten.
Die korrekte Antwort ist richtig schwer zu geben ohne das Grundstück zu kennen. Ein kleiner Flachlandbach ist was anderes als der Rhein. Aber: Verhindert nicht nur, dass die Kinder ins Wasser fallen, sondern gebt ihnen auch eine Chance wieder aus dem Wasser herauszukommen, wenn sie reingefallen sind. Ein Seil, irgendwas zum Festhalten, etwas, das gegen abtreiben hilft unten am Fluss, damit sie eine Chance haben.
Es ist normalerweise “kleiner Flachlandbach” von ca. 10-20m Breite, aber steigt bei Regenfällen stark an und entwickelt sich zu einem reißenden Strom. Eine Festhaltemöglichkeit im Wasser ist auch eine gute Idee!
Reicht nicht normaler Gitterzaun (nicht Maschendraht, sondern fester) aus dem Baumarkt? Ihr seht den Fluss noch, und die Kinder können nicht rüberklettern (die freien Drahtenden pieken). Gibt’s auch in grün, fügt sich also gut in die Landschaft ein.
Die freien Drahtenden sind zum Klettern kein Hindernis, nur ein zusätzliches Verletzungsrisiko, ein gewisses Alter vorausgesetzt.
Quelle: meine Kindheit.
Wie lang ist denn die abzusichernde Stelle ungefähr? Sprechen wir nur von ein paar Metern oder direkt 100+?
Und wie verläuft der Fluss außerhalb des Grundstücks weiter? Der höchste Zaun bringt ja nix, wenn die Kinder einfach drumherum gehen können und dann auf dem Nachbargrundstück in den Fluss fallen.
Ca 10 Meter, an das Grundstück schließt sich dann ein dichter Wald an.
Und kann man im Wald auch in den Fluss fallen bzw. wenn ja, kann man vom Grundstück aus ohne weiteres in den Wald gehen oder gibt es dort schon einen Zaun o.ä.?