Die CDU-Fraktion im thüringischen Landtag sorgt innerparteilich erneut für Kritik. Nachdem sie Mitte September zusammen mit AfD und FDP eine Senkung der Grunderwerbsteuer durchgesetzt hat, will sie nun Gender-Schreibweisen verbieten lassen. Sehr zum Ärger der Bundes-CDU. Denn es ist wieder mit Unterstützung der AfD zu rechnen – und einer Debatte, ob die „Brandmauer“ nach rechts noch steht.

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    41 year ago

    Da wir gerade wieder beim Thema sind erlaubt mir mal hierhin zu verlinken

    Das Hauptproblem beim Gendern im Sinne von Gendersternchen und dessen Annahme von Deutschsprechern ist nämlich im Großen und Ganzen nicht dass Leute etwas gegen geschlechtergerechte Sprache haben, sondern dass die Sternchen- usw. Umsetzung murks ist weil Feministen nunmal keine Linguistiker sind und der politische Wille da dem Handwerk vorausgeprescht ist.

    Kurz und knapp: Damit sich das Ganze in die Grammatik sauber einfügt, die Fälle noch funktionieren, es aussprechbar ist, Sätze wie gewohnt konstruierbar, Referenzen noch funktionieren, leichte Sprache noch denkbar ist, Blinde nicht Mojibake vorgelesen bekommen usw. usw., brauchen wir eine vierte Nominalklasse: Neben der, die, und das gibt’s jetzt auch noch das “de” für “neutral, animiert”.

    De Bäckere backt Brot für ens Kunderne.

    “ens” ist da das “ihre, seine” für “de”, Bäcker und Kunden sieht anders aus weil ist halt konjugiert. Liest sich wie Dialekt, immer noch einfacher zu verstehen als Bayrisch, was bedeutet dass Muttersprachler sich einfach dran akklimatisieren das ist nicht schwieriger als von Baden nach Hessen zu ziehen.

    Alternative? Alles beim gleichen belassen und sich als Frau Bäcker nennen genau so wie sich Männer Personen nennen (Bäckerin bedeutet übrigens Ursprünglich “Frau eines Bäckers”) und so die generische Bedeutung von Verb+er zu unterstützen und nicht zu untergraben.

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        Deutsch
        51 year ago

        Es geht nicht um “Korrektheit”. Es geht darum ob sich eine Änderung in die Sprache einfügt oder nicht.

        Nimm als Vergleich mal Lehnwörter, wie “downloaden”. Wir sagen nicht “Er hat das downloaded” sondern “Er hat das downgeloadet”: Das Lehnwort fügt sich der deutschen Grammatik an und Angelsachsen kratzen sich die Stirn. Würde man jetzt aus “Korrektheit” darauf pochen dass das “ge” weggelassen werden muss denn es ist ja ein Englisches Wort wird man nicht weit kommen: Das kannst du wollen wie du willst aber am Ende hat der Volksmund recht. Ist dem Duden z.B. mit “Keks” passiert: Am Anfang meinten die es sollte Einzahl Kek, Mehrzahl Keks sein denn es kommt ja schließlich vom Englischen “Cake”. Pustekuchen daraus ist nichts geworden.

        Sprachen haben Regeln und Regelmäßigkeiten die man nicht brechen kann wenn man was neues einführt, so einfach ist das. Klar, Gendersternchen wird benutzt aber finde mal jemanden außerhalb derer die es sich zur Identität gemacht haben, oder von oben dazu verdonnert wurden. Bei einem Ansatz der sich natürlich in die Sprache einfügt sieht das ganz anders aus.

        Es geht auch nicht um Perfektheit – eine perfekte Änderung kann man nicht am Schreibtisch erstellen. Aber eine Änderung muss gut genug sein damit sie in Grundzügen angenommen wird, und wenn sie das ist kann sie sich einschleifen. Das Sternchen nimmt diese Hürde nicht.

        …ich versteh’ immer die Kritik an dem Ding von Links nicht. Was ist euer Problem? Dass es erfolgreicher wäre als was im Moment passiert und ihr euch dann ein Neues Gebiet suchen müsstet um das ihr euch kümmert? Solche Probleme will ich haben…

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          01 year ago

          Nimm als Vergleich mal Lehnwörter, wie “downloaden”. Wir sagen nicht “Er hat das downloaded” sondern “Er hat das downgeloadet”

          Ich verstehe beides und habe gerade das erste mal gehört, dass das ein Problem ist.

          Es geht auch nicht um Perfektheit – eine perfekte Änderung kann man nicht am Schreibtisch erstellen.

          Na dann lassen wir doch allen die Freiheit, es so zu machen wie sie wollen. In der Schule wurde mir gesagt, dass Sprache lebendig ist

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            21 year ago

            Ich verstehe beides und habe gerade das erste mal gehört, dass das ein Problem ist.

            Du würdest aber nur das zweite sagen, zumindest als Muttersprachler. Alternative wäre “gedownloadet”, aber nie “downloaded”. Zumindest nicht in Varietäten des Standarddeutschen die nicht Missingsch sind (Platt hat wie Englisch auch kein ge im Partizip II).

            Na dann lassen wir doch allen die Freiheit, es so zu machen wie sie wollen.

            Was nichts damit zu tun hat welches System erfolgreicher wäre. Und, klar, jeder politischen Bewegung steht es frei ineffektiv zu sein.